Zu seinen Lebzeiten gehörte der Tübinger Dogmatiker Karl Adam zu den bekanntesten und einflussreichsten katholischen Theologen Deutschlands. Späteren Generationen galt er als Erneuerer der katholischen Theologie und Vorläufer des Zweiten Vatikanischen Konzils. Seine tiefe Verstrickung in den Nationalsozialismus ist lange verdrängt worden. Adam begeisterte sich für Adolf Hitler und das neue Lebensgefühl, das er in der nationalsozialistischen "Bewegung" zu spüren glaubte. Schließlich wurde er Mitglied in einer konspirativen Gruppe nationalsozialistischer Priester und ließ seine Theologie letztlich stärker von Kategorien wie "Volk" und "Rasse" bestimmen als von der christlichen Botschaft.
Zur Autorin: Dr. Lucia Scherzberg ist Professorin für Systematische Theologie an der Universität des Saarlands. 2001 wurde sie mit einer Arbeit über Karl Adam in Tübingen habilitiert.
Zur Autorin: Dr. Lucia Scherzberg ist Professorin für Systematische Theologie an der Universität des Saarlands. 2001 wurde sie mit einer Arbeit über Karl Adam in Tübingen habilitiert.