Gutachten und Diskussionsbeiträge zu Leonore Bazinek, Mythos und Vernunft. Plädoyer für einen erkenntniskritischen Umgang mit Ursprungserzählungen.
Gutachten
1. Prof. Dr. Ulrich Nortmann
Die Autorin beginnt in ihrer „Einleitung“ mit einigen Feststellungen, durch welche die Bedeutsamkeit ihres Themas vor Augen geführt werden soll. Das Thema: Mythen und der vernünftige Umgang mit ihnen. Mythen werden dabei, was durchaus nahe liegt, als „Ursprungserzählungen“ konzipiert. Zur Bedeutsamkeit des Themas: Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, so heißt es, gebe es eine starke Tendenz zur Ursprungssuche. – Seit dem 19. Jahrhundert, demnach auch noch in der jüngsten Vergangenheit? Und sogar gegenwärtig? Falls ja, in welchen Weltgegenden? In Europa? – Zugleich sei die Materie „hochbrisant“.
Die Autorin macht nicht deutlich, ob sie derartige Tendenzen noch in der jüngsten Geschichte oder eben auch in der Gegenwart Europas oder bestimmter europäischer Gesellschaften glaubt ausmachen zu können. Man ist auf Mutmaßungen darüber angewiesen, was sie eventuell konkret vor Augen hat. Immerhin ist später in Abschnitt 4 von „neuen Mythen des Westens“ die Rede. Auch dort wird jedoch nicht klar gemacht, woran die Autorin denkt. Sicher, ein Heinrich Himmler war einst in finsteren Zeiten bestrebt, einen germanisch-arischen Ahnenkult und insoweit eine rassistisch geprägte Ursprungserzählung zu installieren. Doch die Gegenwart? Denkt die Autorin vielleicht an religiös verankerte Schöpfungsmythen? Worin sieht sie dann genau die Brisanz? In Abschnitt 3 begegnet eine sehr niedrig gehängte Version der These einer anhaltenden Virulenz des Drangs zum Ursprung: Jeder müsse sich irgendwie die „Errungenschaften der Generation vor ihm“ aneignen. Das ist richtig, hätte aber mit einem Einschwenken auf den suggerierten Kurs des Mythischen nicht mehr viel zu tun.
Es schließen sich im Text der Einleitung einige mehr deskriptive als analytische Bemerkungen an, die plausibel den Übergang von einer Befassung mit Mythen als einem randständigen, ja ungeliebten Thema der Anthropologie (bei Chavannes, im Folgeabschnitt wird dann auch Malinowski in diesem Sinne in Anspruch genommen) zu einem Thema belegen, das später mehr ins Zentrum von Kulturtheorie und -kritik gerückt ist (so bei Blumenberg, auch die von der Autorin nahezu vollständig beiseite gelassenen Horkheimer und Adorno hätten mit ihrer Dialektik der Aufklärung Berücksichtigung finden können).
Dabei wird in Abschnitt 1 „Die Neuformulierung der anthropologischen Fragestellung“ (die Numerierung ist nicht konsistent, auch der Abschnitt „Einleitung“ trägt die Ziffer „1“) nicht immer klar unterschieden zwischen dem Aufstieg der Mythologie, als einer theoretischen Befassung mit Mythen, zu neuer Bedeutsamkeit und den Mythen selbst als angeblichen Trägern einer fortdauernden und damit auch aktuellen Wirksamkeit; in letzterem Sinne ist beispielsweise von einer „Durchschlagskraft des Mythos inmitten der Wissenschaften“ die Rede. Auch dies hätte man gern einmal konkretisiert bekommen.
Im Abschnitt 2 kommt dann ausdrücklich die Philosophie ins Spiel: Sie konstituiere sich (zunächst aus der Sicht des von der Autorin referierten Cassirer) „in der Auseinandersetzung mit Ursprungserzählungen“. Als eine Charakterisierung gegenwärtiger Philosophie wäre das abwegig. Falls die Autorin jedoch, möglicherweise weiterhin mit Cassirer (den sie so referiert, dass es affirmativ klingt), an eine bestimmte historische Phase der Philosophie denkt, dann sollte sie das durch eine Benennung dieser Phase auch deutlich machen.
In Abschnitt 3 steht, in enger Anbindung an Blumenbergs Arbeit am Mythos entwickelt, die Thematik der Überlebensfähigkeit von Mythen im Vordergrund. Dies ist der Ort, an dem sich klarerweise eine Einbeziehung der Dialektik der Aufklärung angeboten hätte. Ein Ergebnis hätte dann allerdings sein können, dass die Konzipierung von Mythen ausschließlich als Ursprungserzählungen viel zu eng ist.
Die Zitierungen sind in diesem Abschnitt nicht immer zuverlässig (ich habe sie nur da überprüft, wo ich beim Lesen eines Zitats den Eindruck hatte, dass etwas nicht stimmen kann). In einem gegen Ende des Abschnitts gesetzten Zitat aus der Arbeit am Mythos ist aus Blumenbergs Rede von der „Prämodalität der Selbstverständlichkeit“ eine „Primordialität der Selbstverständlichkeit“ geworden. Blumenberg hat vermutlich zum Ausdruck bringen wollen, dass das Eintreten einer Sachlage in den Status der Selbstverständlichkeit eine Vorstufe dazu sei, die betreffende Sachlage dann im weiteren Verlauf gleich unter der Flagge der Notwendigkeit (als einer der Modalitäten) segeln zu lassen. Bei einem längeren Blumenberg-Zitat unter Ziffer 1 von Abschnitt 3 ist die Verstehbarkeit einer Aussage des zitierten Autors dadurch beeinträchtigt, dass an die Stelle des korrekten „unter de-n Druck ihrer Umwälzungen … gesetzt hat“ getreten ist: „unter de-m Druck …“.
Im Schlussabschnitt 4 (bei korrekter Zählung eigentlich: Abschnitt 5) besteht der Anspruch der Autorin darin, „eine genuin romantische Erkenntnistheorie zu skizzieren“. Es läuft, unter Bezugnahme auf Homer als eine Art Vorbild, auf Folgendes hinaus: Achte bei der Produktion von Texten, in denen du deine Einsichten artikulieren möchtest, auf die Stimmungen der Rezipienten (zumal dann, wenn ein mündlicher Vortrag möglich ist), sei zur Modifikation deiner Texte unter Einbeziehung solcher Resonanzen bereit, dann wirst du dich selbst besser verstehen und eine erhellende, endgültige Fassung deiner Einsichten niederschreiben können. – Auch als eine bloße „Skizze“ einer Erkenntnistheorie ist das ziemlich dürftig.
Zum Gutachter:
Prof. Dr. Ulrich Nortmann, geb. 1956, ist Professor für
Theoretische Philosophie an der Universität des Saarlandes.
2. Jun-Prof. DR. Thomas Blank
Der Beitrag unternimmt eine Kritik an einer bestimmten Perspektive anthropologischer Forschung im Zusammenhang mit mythologischen Narrativen (Kap. 1./2; s. dazu u. ab 5.), und formuliert einen Vorschlag für eine alternative Form der Beschäftigung mit mythologischen Untersuchungsgegenständen (Kap. 3./4.). Dieses Programm beruht jedoch zu einem Teil auf einer Fehleinschätzung, zum anderen auf fehlender Berücksichtigung etablierter Ansichten und des Standes der kulturwissenschaftlichen Forschung zu den fraglichen Problemen. Konsequenz dieses Mangels ist, dass die kulturwissenschaftliche Praxis, die die Autorin zu überwinden vorschlägt, in dieser Form weder in der älteren noch in der jüngeren Vergangenheit existiert hat.
Folgende Mängel im Umgang mit der Thematik sind besonders
auffällig und mögen Teil der angesprochenen
Fehleinschätzung sein.
1. Es fehlt an einer Definition der relevanten Begriffe. Mit dem Begriff des ‚Mythos‘ scheinen einmal ‚Ursprungserzählungen‘ oder ‚-narrative‘ jeglicher Art gemeint zu sein (so v. a. in der Einleitung), im weiteren Verlauf dann insbesondere Praktiken der Erinnerungskultur, die die Erklärung solcher ‚Ursprünge‘ an einem bestimmten Punkt an das Irrationale delegieren (so in Kap. 3./4.). Beides erfolgt aber nicht nur an keiner Stelle explizit und ist daher von der Leserin implizit und somit nur unscharf zu erschließen, sondern beides ist zudem aus der Warte der Historikerin höchst fragwürdig, insofern ‚Mythos‘ dadurch mit anderen Kategorien (z. B. der ‚Aitiologie‘ oder ‚Weltanschauung‘) vermischt wird, so dass der Begriff über den ganzen Aufsatz hinweg zu einer Art black box für alle kulturellen Praktiken verunklart wird, die die Autorin von ihrem Begriff der ‚Vernunft‘ (der ebenfalls nicht näher erläutert wird) abgrenzen möchte.
2. Mit dieser begrifflichen Unschärfe hängt unmittelbar zusammen, dass der Aufsatz keinen Versuch unternimmt, sich an den ausufernden interdisziplinären Diskurs um die Distinktion von ‚Logos‘ und ‚Mythos‘ seit der griechischen Antike anzubinden. Hier ignoriert der Aufsatz einen unmittelbar zum Thema gehörenden jahrzehntelangen interdisziplinären Forschungsdiskurs.
3. Gleiches gilt auch für weitere trending topics der Kulturwissenschaften der vergangenen Jahrzehnte, namentlich für die Forschungen zur oral poetry, zu den lieux de mémoire, zum kulturellen Gedächtnis etc. Mithin fragt man sich beim Lesen sowohl der Problembeschreibung (Kap. 1./2) als auch der Entwicklung des Alternativvorschlags (Kap. 3./4.) beständig, an welche Forschungen die Autorin denn konkret denkt, wenn sie den Umgang mit dem ‚Mythos‘ kritisiert. Das bedeutet in der Sache:
4. Für die gleich zu Beginn formulierte Beobachtung, es gebe „Seit Mitte des 19. Jahrhunderts […] eine Welle der Ursprungssuche“, in deren Zuge sich die Anthropologie/Kulturwissenschaften „fast ausschließlich der Erforschung der Mythen“ zugewandt habe, bleibt die Autorin jeden Beleg schuldig. Zumal diese Welle, wie im Weiteren klar wird, aus Sicht der Autorin damit einhergehe, dass man den Mythos – bis in die Gegenwart hinein! – als zuverlässige Quelle für eine Art Urkultur der Menschheit betrachte, und das angeblich allerorten in den Kulturwissenschaften. Hier wird eine wenig haltbare Beschreibung der anthropologisch/kulturwissenschaftlichen Forschungslandschaft betrieben, die nicht nur die letzten Jahrzehnte außer Acht lässt, sondern auch denjenigen Autoren nicht gerecht wird, die als ‚Vordenker‘ oder umgekehrt als Zeugen für frühe ‚Mahner‘ gegen die angebliche „Welle“ zitiert werden (Kap. 1.-3., die weitgehend aus selektiven Zitaten der betreffenden Schriften bestehen).
5. Es entsteht das folgende Bild der von der Autorin kritisierten Kulturwissenschaften:
a. Noch im 18. Jahrhundert (Beleg: Alexandre C. Chavannes) stand man dem ‚Mythos‘ als Untersuchungsgegenstand der Anthropologie skeptisch gegenüber.
b. Seit Mitte des 19. Jhs. (Beleg: Friedrich M. Müller; Ernest Renan) wurde der Fokus der Anthropologie vom Besonderen (der Mensch) auf das Allgemeine (die Menschheit) verschoben, im Sinne der Fragestellung: Was ist das, was (nicht die einzelne Kultur, sondern) den Menschen als solchen kulturell ausmacht?
c. Als vielversprechende Methode für die Bearbeitung dieser Form von Kulturwissenschaft betrachtete man die vergleichende Analyse des ‚Mythos‘ ‚primitiver Kulturen‘, da der ‚Mythos‘ strukturell besonders geeignet sei, bestimmte narrative Elemente zu konservieren – man könne also durch den Vergleich von mythischen Erzählungen aus unterschiedlichen Kulturen das besonders Ursprüngliche als das Universale herausfiltern.
Bis hierhin ist das Bild noch einigermaßen nachvollziehbar, wenngleich damit natürlich ein bestimmtes Teilgebiet einer fast schon als vordisziplinär zu bezeichnenden wissenschaftlichen Richtung fälschlich als dominant dargestellt wird; doch von diesem Punkt an, geraten die Dinge aus dem Ruder:
d. Die Konzeptionen von ‚Mythos‘ (und dessen kultureller Funktion) bei Cassirer, Nietzsche und Blumenberg werden nun als prägende Theorien der anthropologischen Auseinandersetzung mit dem ‚Mythos‘ beschrieben; damit aber gerät aus dem Blick, dass diese Denker sich nicht als Stellvertreter der gesamten Kulturanthropologie eignen. Insbesondere Nietzsche positioniert sich in seinem Antirationalismus, durch bewusste Provokationen gegen die – seiner Meinung nach dominierende – historistische Betrachtungsweise.
e. Wenn schließlich die Auseinandersetzung mit dem ‚Mythos‘ durch die Anthropologie im Beitrag als „Mythologisierung“ bezeichnet wird, so ist damit in einer begrifflichen Übertragung die komparatistische Betrachtung des Mythos plötzlich mit dem Mythos selbst gleichgesetzt (z. B., Kap. 2, wo es heißt, F. M. Müller habe die „Mythologie zu wissenschaftlicher Würde“ erhoben). Dass Müller an im Mythos enthaltene Wahrheiten glaubte, oder dass Nietzsche das Irrationale als Bestandteil des menschlichen Wesens hervorhob – und dass vor allem letzterer darin durchaus eine (nicht unberechtigte) Wirkung bis heute entfaltet hat, ist das eine; dass aber schlechterdings mit wenigen Ausnahmen wie Malinowski die Anthropologie sich damit begnügt haben soll, selbst ihrerseits Mythenbildung (!) zu betreiben, ist etwas ganz Anderes.
6. Wie kann man auf die Idee kommen, eine solche Kulturwissenschaft habe es je gegeben, und mehr noch: sie sei nie überwunden worden? Es scheint, als fehle es hier vor allem am Gespür für die ideengeschichtliche Einordnung der jeweils zum Beleg herangezogenen Schriften: Die zitierten Standpunkte werden an keiner Stelle in ihren zeithistorischen Horizont eingeordnet, etwa, wenn vom Rassendenken oder von ‚primitiven Kulturen‘ die Rede ist: Von diesen waren frühere Denker beeinflusst, aber aus dem Umstand, dass diese früheren Denker Einfluss auf spätere ausübten, folgt nicht, dass auch ihr Rassendenken oder andere veraltete Weltanschauungen virulent geblieben seien, so dass man sich in Auseinandersetzung mit heutiger Wissenschaft dagegen positionieren müsste. Wo sie virulent geblieben sein sollen, müsste belegt werden, wenn man sich darauf bezieht.
7. Zu Kap. 3./4.: Wie erwähnt wird hier ein Gegen-Standpunkt zur angeblichen Prominenz des ‚Mythos‘ entwickelt.
a. Wenn in diesem Zusammenhang mit Blumenberg von der Unhinterfragbarkeit des Mythos (aufgrund der Delegierung der Welterklärung ins Irrationale) die Rede ist, so fällt das entweder hinter längst etablierte Erkenntnisse, z. B. über differierende Funktionsweisen des Mythos in ‚heißen‘ und ‚kalten‘ Kulturen (Assmann), zurück oder aber, und vermutlich richtiger: die Autorin redet gar nicht von dem, was man im eigentlichen Sinne als ‚Mythos‘ bezeichnen würde, sondern sie spricht einfach vom ‚Irrationalen‘.
b. Wenn schließlich, wieder mit Blumenberg, die Unterscheidung zwischen Schriftlichkeit und Mündlichkeit als Kriterium identifiziert wird für die Möglichkeit, den Mythos auf seine Geschichtlichkeit als Erzählung zurückzuführen und damit die (vermeintliche) Prämisse seiner (vermeintlichen) Unhinterfragbarkeit zu durchbrechen, dann wird erneut ein halbes Jahrhundert kulturwissenschaftlicher Forschung geflissentlich ignoriert – von den Forschungen zur oral poetry, zu den lieux de mémoire bis hin zu (insbesondere) der postmodernen Kritik am Dogma der Rationalität des ‚Rationalen‘ (Gab es die Aufklärung?). Über den Standpunkt, den die Autorin hier überwinden will, ist man folglich schon deshalb längst hinaus, weil dieser Standpunkt niemals dominierend gewesen ist.
8. Eine Randnotiz aus der Warte des Altertumswissenschaftlers: Im Aufsatz verweist die Autorin immer wieder auf die antiken Grundlagen, auf die sich die zitierten Denker des 19. und 20. Jahrhunderts beriefen. Die Art dieser Verweise zeugt jedoch vor allem von Unkenntnis der betreffenden Texte und Sachverhalte, da nicht nur sämtliche Verweise aus zweiter Hand erfolgen und keinerlei Quellenbelege vorhanden sind, sondern Platonisches (und zwar auch solches, das Platon gegen andere Sokratiker formuliert) durchwegs als ‚sokratisch‘ bezeichnet wird. Überdies finden sich hier nicht wenige sachliche Fehler: So wird im (zweiten der beiden so bezifferten) Kapitel 1 das delphische ‚Erkenne dich selbst‘ zu einem „seit Sokrates für die Philosophie zentrale[n]“ Satz, obwohl es sich dabei just um jenen Gedanken handelt, den man besser als jeden anderen schon in der vorsokratischen Philosophie belegen kann und der geradezu als Leitmaxime der archaischen Spruchweisheit gelten kann. Unverständlich bleibt auch, was die Autorin unter der „sokratische[n] Einsicht in die ‚Eudaimonie‘“ (Kap. 2) versteht, insofern es sich bei diesem Begriff nicht um ein philosophisches Konzept handelt, das man irgendwie ‚einsehen‘ könnte, sondern um einen seelischen Zustand, der sich allenfalls als Folge einer eigentlichen ‚Einsicht‘ in philosophische Konzepte (Idee des Guten, Struktur der Seele etc.) einstellt. Die ‚Homerische Frage‘ wiederum, die in Kap. 4 im Sinne von Blumenbergs Unitarismus angesprochen wird, ist aus altertumswissenschaftlicher Warte kein echtes Thema mehr, da längst klar ist, dass die homerischen Epen weder beide von demselben Verfasser noch die einzelnen Epen für sich genommen aus ‚einer Feder‘ stammen – man denke nur an die peisistratidische Revision der Ilias!
Hier wäre eine kritischere Haltung gegenüber den rezipierten modernen Texten und ihren Quellen also dringend erforderlich, um solche Missverständnisse (bei denen es sich um Missverständnisse der Autorin, nicht der zitierten modernen Denker handelt) zu vermeiden.
Abschließend sei bemerkt, dass – anders als in der obigen Kritik
unterstellt –, der Beitrag sich möglicherweise an einem bestimmten
Punkt von der anfänglichen Kritik an der Anthropologie abwendet
und eher eine Kritik an bestimmten auch in der Gegenwartskultur (also
nicht der kulturwissenschaftlichen Analyse derselben) verbreiteten
Denkmustern formulieren will. Sollte dies in der Absicht des Beitrags
liegen, wäre es aber dringend klarer zu benennen und an
entsprechenden Beispielen zu konkretisieren
Zum Gutachter:
Jun-Prof. DR. Thomas Blank, geb. 1980, ist Juniorprofessor für Kulturgeschichte der Antike an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz..
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