Antonia Leugers
"die Kirche soll einschreiten" Hilferufe von Sinti und Roma angesichts ihrer Deportation 1943
"Bei Sekretär ein Zigeuner, namens Adler, katholisch – Die 14.000 Zigeuner im Reichsgebiet sollen in ein Lager gesammelt und sterilisiert werden, die Kirche soll einschreiten. Will durchaus zu mir. – Nein, kann keine Hilfe in Aussicht stellen." [1]
Der Münchner Erzbischof, Kardinal Michael von Faulhaber, stenographierte am Montag, den 5. April 1943, mit wenigen Sätzen den Hilferuf des verzweifelten Katholiken Adler und dessen Ablehnung. Adler wurde nicht einmal vom Erzbischof empfangen, um die akute Notlage schildern zu dürfen.
Diese durch die Öffnung der Faulhaber-Tagebücher erschlossene Quelle belegt den zeitlich ersten Versuch der deutschen Sinti und Roma, in der Mehrzahl Mitglieder der katholischen Kirche, die Bischöfe zu einem Einschreiten gegen die Verfolgungsmaßnahmen des nationalsozialistischen Regimes zu bewegen.
In der Regel wird weder in der kirchenhistorischen noch in der historischen Forschung die Geschichte der deutschen Sinti und Roma als Teil der Kirchengeschichte betrachtet. In Akteneditionen werden die wenigen sie betreffenden Dokumente nicht aufgenommen. [2]
Adlers Besuch eröffnete offenkundig eine Reihe weiterer Hilferufe. Vielleicht stammten jene anonymen Schreiben von Anfang Mai 1943 wiederum von ihm, da auch hier die Deportation und die Sterilisierung thematisiert werden. Ein Bericht mit einer Bittschrift richtete sich an den Erzbischof von Freiburg, Conrad Gröber. Mit der Feststellung, "dass es sich um 14.000 gläubige Katholiken handelt, die fest auf die Fürsprache Ew. Eminenz rechnen," glich die Formulierung Faulhabers Notat. [3] Im beigefügten Bericht unterstrich der Verfasser, alle "Zigeuner sind Deutsche und haben sich stets als Deutsche gefühlt und betätigt". Nun würden alle "Zigeuner sowie Zigeunermischlinge" in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Hab, Gut und Geld werde ihnen abgenommen, eine Erklärung nicht geliefert: "Alle gegen uns Zigeuner durchgeführten Maßnahmen werden uns nicht begründet, durch keinerlei schriftliche Unterlagen höherer Stellen belegt, sondern einfach von unteren Stellen ausgeführt. Es kann nicht der Wille des Gesetzgebers sein, dass man Frauen und Kinder in Konzentrationslager steckt, ganze Familien nur wegen ihrer Zugehörigkeit zu einem Stamme dort sterben lässt, ohne auch nur die leiseste Begründung irgend eines kriminellen oder staatsfeindlichen Verbrechens in Händen zu haben." Der Bericht formulierte es klar: "Man geht systematisch dazu über, unseren Stamm auszurotten [...]". [4]
Der Erzbischof von Breslau, Kardinal Adolf Bertram, zugleich Vorsitzender der Fuldaer Bischofskonferenz, erhielt Anfang Mai 1943 ebenfalls zwei Schreiben. Geographisch gesehen war er der deutsche Bischof, der in der Nähe des Vernichtungslagers Auschwitz residierte, also für die Pastoral der dortigen Katholiken zuständig war. Bertram möge doch etwas unternehmen, "denn wenn unsere katholische Kirche uns nicht in ihren Schutz nimmt, so sind wir einer Maßnahme ausgesetzt, die moralisch wie auch rechtlich jeder Menschlichkeit Hohn spricht. Wir betonen hierbei, dass es hier nicht um einzelne Familien geht, sondern um 14.000 katholische Angehörige der römisch-katholischen Kirche, und an die folgedessen unsere katholische Kirche nicht achtlos vorübergehen kann." [5]
In ähnlicher Weise wie in den später an die Erzbischöfe Gröber und Bertram gerichteten Schreiben wollte Adler vermutlich Anfang April schon Kardinal Faulhaber persönlich die bedrohliche Lage schildern. Ein Jahr nach der "Wannsee-Konferenz" (20. Januar 1942) wurden seit März 1943 aus den europäischen Ländern Sinti und Roma nach Auschwitz-Birkenau deportiert aufgrund des so genannten "Auschwitz-Erlasses" (16. Dezember 1942) Heinrich Himmlers, des Reichsführers SS und Chefs der deutschen Polizei, und der am 29. Januar 1943 veröffentlichten Ausführungsbestimmungen des Reichssicherheitshauptamtes. Dieser Erlass sah die Deportation vor, doch waren auch Ausnahmen aufgeführt, bei denen jedoch eine Zwangssterilisierung vorgenommen werden sollte. [7] Am 13. März wurden gleichzeitig auch Münchner Juden nach Auschwitz deportiert. [8]
Eine bevorstehende Verhaftungs- und Deportationswelle war Faulhaber von Dr. Gertrud Luckner, die in der Erzdiözese Freiburg mit der Betreuung der so genannten "katholischen Nichtarier" betraut worden war, angekündigt worden. Luckner warnte bei einer Rundreise vor den kommenden Maßnahmen Ende Februar, Anfang März 1943 die Kultusgemeinden und katholischen Ordinariate in Süddeutschland. Die Gestapo-Seite, die Luckner die ganze Zeit beschattete, urteilte, "dass sie über die Handhabung der Lösung der Judenfrage und über die internen behördlichen Anweisungen genauestens unterrichtet ist". [9] Am 26. Februar, einen Tag vor der "Fabrik-Aktion" oder "Schlussaktion" genannten Verhaftungswelle im Deutschen Reich, war Luckner – seit dem 24. Februar von Freiburg über Stuttgart, Würzburg, Bamberg, Nürnberg und Eichstätt kommend – in München eingetroffen. Sie war am 28. Februar kurz und am 1. März ab 10.30 Uhr "den ganzen Tag" [10] im Erzbischöflichen Palais bei Faulhaber gewesen. Sie reiste am 2. März zurück nach Freiburg. Luckner wurde weiter überwacht. Während einer Zugreise verhaftete man sie am 24. März und brachte sie nach Gefängnisaufenthalten am 5. November in das Konzentrationslager Ravensbrück. [11]
In Faulhabers Tagebuch sind die Einträge zwischen dem Resteintrag vom 28. Februar und dem Resteintrag vom 2. März ausgeschnitten, also jene Daten, als Luckner zu einem langen Gespräch bei ihm gewesen war. Da auf der Rückseite des Blattes auch der Eintrag vom 4. März fehlt, muss der Schnitt später vorgenommen worden sein. [12] Am 7. April stenographierte Faulhaber, der einen Monat zuvor seinen 74. Geburtstag begehen konnte, nämlich, es sei die Nachricht gekommen, "dass Luck[ner] im Zug nach Berlin verhaftet" worden sei. [13] Offenkundig beseitigte Faulhaber deshalb nachträglich die Gesprächsnotate. Am 13. April berichtete ihm Jesuitenpater Lothar König, Luckner sei wegen der "Fürsorge für Mischehen" verhaftet worden, d.h. wegen ihrer Warnungen im Vorfeld der Verhaftungswelle Ende Februar, Anfang März, bei der sie auch die Einbeziehung der "Mischehen" und "Mischlinge" befürchtete. [14]
Während Faulhaber die Luckner-Stellen ausschnitt, blieb die Stelle mit der abgelehnten Hilfeleistung für Adler im Tagebuch. Sie war unverfänglich, ja sie brachte die distanzierte Haltung Faulhabers zu den katholischen Sinti und Roma konkret zum Ausdruck. Es finden sich – soweit dies beim momentanen Stand der Durchsicht der Unterlagen gesagt werden kann – keinerlei positiv konnotierte Notizen Faulhabers zu dieser Minderheit. Er betrachtete deren Angehörige in religiöser, ethnischer, politischer und kultureller Differenz mit negativen Stereotypisierungen wie "Fremdkörper". Er begegnete ihnen nicht auf persönliche Art oder gar in privatem, vertrautem Rahmen. Er beobachtete sie von außen, wie wenige Notizen nahelegen. Auf einer Frontreise als bayerischer Feldpropst des Ersten Weltkriegs zeichnete Faulhaber in Rumänien eine Szene, die er in sein autobiographisches Manuskript einbaute: "Nicht bloß in jeder Stadt, auch in jedem Dorf gibt es ein Ghetto der Zigeuner, die in religiöser Hinsicht Nihilisten, in musikalischer Hinsicht Meister sind und mit ihrer Musik und ihren Tänzen sich den Unterhalt des Lebens verschaffen." [15] Auf Firmreisen traf er die von den Ortspfarrern vorbereiteten Kinder, denen er stereotype Eintragungen widmete: ein bettelndes "Zigeunerkind" vom "Wagen", seine großzügige Spende für ein Firmkind, die er von der Mutter, die "auf der Straße aufgegriffen" [16] worden sei, in Alkoholkonsum umgesetzt zu sehen meinte. Selbst in öffentlichen Ansprachen stellte der Kardinal das Familienleben der Sinti und Roma als stereotypes Schreckensbild dar. Seiner Meinung nach werde die Ehegesetzgebung der Weimarer Republik dies dann für alle Deutschen begünstigen: "Der Staat, der die Zigeuner der Landstraße über die Grenzen abschiebt, hat durch das Zivilehegesetz das Zigeunertum der Familie in Schutz genommen. [...] Bald kommt die Zeit, in der wir das vollendete Zigeunertum des Familienlebens haben." [17] Als am 7. April 1919 in München – "Genau fünf Monate nach der ersten Revolution" – wie Faulhaber notierte, die "Räterepublik ausgerufen" worden war, qualifizierte er sie als "Kommunismus nach Muster der russischen Barbaren und ungarischen Zigeuner." [18] Der direkte Umgang mit ihnen, so legte eine Schilderung nahe, erschien sogar von weitreichenden negativen körperlichen Folgen gezeichnet zu sein. Faulhaber berichtete man vom Schicksal einer jungen Mutter, die ein Kind mit einer Behinderung geboren hatte, nachdem sie während der Schwangerschaft mit einem "Zigeunerkind" tiefes Mitleid gehabt habe. Faulhaber kommentierte dies: "soll wohl heißen: einen Schock des Ekels". [19]
Es bleibt fraglich, ob Faulhaber auf dem Hintergrund seiner negativ besetzten Sicht auf Sinti und Roma überhaupt die Bemerkung des Katholiken Adler, "14.000 Zigeuner im Reichsgebiet sollen in ein Lager gesammelt und sterilisiert werden", in jeder Hinsicht als staatliche Unrechtsmaßnahme gegenüber den Angehörigen dieser Minderheit ansah. Eine Internierung wertete Faulhaber grundsätzlich als erlaubtes Mittel des Staates gegenüber bestimmten Gruppen. Ende Dezember 1933 hatte er Kardinal Bertram wegen des Anfang 1934 in Kraft tretenden "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" geschrieben, er habe dem Eugeniker und Ex-Jesuiten Prof. Hermann Muckermann vor Jahren gesagt: "Der Staat dürfe sich gegen Erbkranke schützen, habe aber ein anderes sittlich erlaubtes Mittel dafür, nämlich die Internierung der betreffenden Menschen." Bezogen auf die Lage im "Dritten Reich" mit Konzentrationslagern, erklärte er, "da der Staat für die Schutzhäftlinge eigene Lager eingerichtet hat, kann er es ebenso gut für diese Schädlinge der Volksgemeinschaft, die er durch Sterilisierung unschädlich machen will." [20] Diese Meinung änderte Faulhaber nicht. Auch bei seinem Besuch bei Reichskanzler Adolf Hitler auf dem Obersalzberg Anfang November 1936 sprach er das Sterilisierungsgesetz an. Es werde "dem Staat nicht verwehrt" von kirchlicher Seite, "im Rahmen des Sittengesetzes in gerechter Notwehr diese Schädlinge von der Volksgemeinschaft fernzuhalten. [...] aber statt der körperlichen Verstümmelung müssen andere Abwehrmittel versucht werden, und es gibt noch ein solches Mittel, die erbkranken Menschen internieren." [21]
In den Bittschriften und Berichten vom Mai 1943 wehrten sich die Sinti und Roma gegen die stereotypen Vorwürfe, Verdächtigungen und Scheingründe, sie seien asozial, kriminell oder staatsfeindlich. Eine Anordnung des Reichskirchen- und Reichsinnenministeriums hatte den Pfarrern allerdings den polizeilichen Sonderstatus dieser katholischen Minderheit vor Augen geführt: Auszüge aus Kirchenbüchern, um die "Zigeuner" sie bäten, dürften ihnen nicht persönlich ausgehändigt werden. Sie seien von der kirchlichen Stelle über den Standesbeamten an die zuständige Kriminalpolizei zu leiten. Dann erst dürften sie dem Antragsteller gegeben werden. [22] Die Münchner Kriminalpolizei führte lange schon eine eigene "Dienststelle für Zigeunerfragen", inhaftierte Sinti und Roma und übernahm die Organisation der Deportation nach Auschwitz-Birkenau. 70 Jahre nach der Deportation der Münchner Sinti und Roma vom 13. März 1943 erinnerte die Münchner Polizei, die sie am 8. März 1943 im Polizeipräsidium in der Ettstraße inhaftiert hatte, an ihre eigene Verantwortung im Rahmen der Ausstellung an eben jenem Ort: "Die Münchner Polizei und der Nationalsozialismus". [23]
Faulhaber hat sich, soweit bislang ersichtlich, nie explizit für die verfolgten katholischen Sinti und Roma eingesetzt. Er hat den einzigen Versuch eines Vertreters dieser Minderheit, ihm persönlich vom Leid der Verfolgten am 5. April 1943 zu erzählen und um ein Einschreiten der katholischen Kirche zu bitten, abgewiesen.
[1] Aufzeichnung
Faulhabers in Gabelsberger Stenographie,
5.4.1943. Erzbischöfliches Archiv München [EAM], Nachlass
[NL] Faulhaber 10021. Die in Gabelsberger Stenographie verfassten
Faulhaber-Tagebücher sind seit Sommer 2012 der wissenschaftlichen
Forschung zugänglich. Frank Reuter, Dokumentations- und Kulturzentrum
Deutscher Sinti und
Roma Heidelberg, machte darauf aufmerksam, dass "Adler"
wahrscheinlich ein
unter dem falschen Namen Alexander Adler überlebender Sinto
gewesen
sei, der später seinem Sohn erzählte, er habe versucht,
Kardinal
Faulhaber zu sprechen, sei aber nicht vorgelassen worden und habe sogar
gefürchtet, die Gestapo werde gerufen. Bislang hatte es
hierfür keinen
schriftlichen Beleg gegeben, aus verständlichen Gründen.
Reuter an die
Verf., 23.04.2013.
[2] Vgl. Antonia Leugers,
Die Verfolgung der Sinti und Roma im
Dritten Reich in Publikationen katholischer Kirchenhistoriker, in: Udo
Engbring-Romang / Wilhelm Solms (Hg.), Die Stellung der Kirchen zu den deutschen
Sinti und Roma, Marburg 2008, S. 27-33. Romani Rose griff die
dort vorgestellten Dokumente aus dem Jahr 1943 auf in seinem Beitrag:
Romani Rose, Wenn unsere katholische Kirche uns nicht in ihren Schutz
nimmt. Die katholischen Bischöfe und die Deportation der Sinti und
Roma nach Auschwitz-Birkenau, Juli 2008, in: Gelsenzentrum. Portal für Stadt- und
Zeitgeschichte. URL:
http://www.gelsenzentrum.de/katholische_kirche_sinti_roma.htm
(21.11.2012).
[3] Anonym an Erzbischof
Conrad Gröber (Abschrift), [vor
11.5.1943]. Erzbischöfliches Archiv Freiburg [EAF], B2-28/12.
[4] Anonymer Bericht
(Abschrift), [vor 11.5.1943]. EAF, B2-28/1.
[5] Anonym II an Bertram,
[vor 6.5.1943]. Archivum Archidiecesjalne
we Wroclawiu [AAW], IA25z1; vgl. auch Anonym I an Bertram, 3.5.1943.
AAW, IA25z1.
[6] Vgl. Schnellbrief
Reichssicherheitshauptamt Berlin, 29.1.1943.
Druck (Auszug) in: Ludwig Eiber, "Ich
wußte, es wird schlimm". Die Verfolgung der Sinti und Roma in
München 1933-1945, München 1993, S. 76-78; vgl. zur
Zwangssterilisation: ebd., S. 92-94.
[7] Vgl. Eiber, Ich wußte,
S. 78f; Die Geschichte eines Kindes, das damals mit der Familie
deportiert wurde: Anja Tuckermann, "Denk
nicht, wir bleiben hier!" Die Lebensgeschichte des Sinto Hugo
Höllenreiner, München 2005. Vgl. auch umfassend:
Romani Rose (Hg.), "Den Rauch hatten
wir täglich vor Augen". Der nationalsozialistische Völkermord
an den Sinti und Roma (Katalog
zur ständigen Ausstellung im Dokumentations- und Kulturzentrum
Deutscher Sinti und Roma, Heidelberg), Heidelberg 1999.
[8] Vgl. Maximilian Strnad,
Zwischenstation
"Judensiedlung". Verfolgung und Deportation der jüdischen
Münchner 1941-1945, München 2011, S. 138-142, 182.
[9] Bericht
Kriminal-Sekretärs Hans von Ameln über
Vernehmung J. Baum und I. Schwab, 7.3.1943, in: Hans-Josef Wollasch, "Betrifft: Nachrichtenzentrale des
Erzbischofs Gröber in Freiburg". Die Ermittlungsakten der Geheimen
Staatspolizei gegen Gertrud Luckner 1942-1944, Konstanz 1999, S.
133f. Zur Überwachung Luckners in Würzburg: Staatsarchiv
Würzburg, Gestapoakte 17404.
[10] Bericht
Kriminal-Sekretärs Hans von Ameln über die
Überwachung Luckners in Freiburg und auf der Reise
Stuttgart-Würzburg-Bamberg-Nürnberg-Eichstätt-München,
8.3.1943, in: Wollasch, Betrifft,
S. 139.
[11] Vgl. zum Leben
Luckners: Hans-Josef Wollasch, Gertrud
Luckner. "Botschafterin der
Menschlichkeit", Freiburg i. Br. u.a. 2005. Luckner wurde erst
auf dem Marsch aus dem Ravensbrücker Lager in Malchow von
sowjetischen Truppen am 3. Mai 1945 befreit.
[12] Vgl. Aufzeichnungen
Faulhabers in Gabelsberger Stenographie,
28.2.1943 bis 5.3.1943. EAM, NL Faulhaber 10021. Theoretisch
könnte auch Prälat J. Waxenberger während der
Verwahrzeit der Tagebücher bis 2010 den Ausschnitt vorgenommen
haben, doch ergibt sich aus meiner Sicht dafür bislang kein
überzeugendes Argument.
[13] Aufzeichnung
Faulhabers in Gabelsberger Stenographie, 7.4.1943.
EAM, NL Faulhaber 10021.
[14] Aufzeichnung
Faulhabers in Gabelsberger Stenographie, 13.4.1943.
EAM, NL Faulhaber 9265/1; vgl. Aufzeichnung Faulhabers in Gabelsberger
Stenographie, 13.4.1943. EAM, NL Faulhaber 10021. Zum Kontext der
"Fabrik-Aktion" vgl. Antonia Leugers, Der Protest in der
Rosenstraße 1943 und die Kirchen, in: Antonia Leugers (Hg.), Berlin, Rosenstraße 2-4: Protest in
der NS-Diktatur. Neue Forschungen zum Frauenprotest in der
Rosenstraße 1943, Annweiler 2005, S. 47-80. Zu P.
König vgl. Antonia Leugers, Gegen
eine Mauer bischöflichen Schweigens. Der Ausschuss für
Ordensangelegenheiten und seine kirchenpolitische Konzeption 1941 bis
1945, Frankfurt a.M. 1996, S. 130-134 (Lebensbild) und passim
(Mitglied Ordensausschuss und Kreisauer Kreis um Helmuth James Graf von
Moltke).
[15] Michael Kardinal
Faulhaber, Autobiographie.
1944 (Manuskript). Archiv des Erzbistums München und
Freising [AEM]. Dokumentation Personen. 4401/4, S. 396.
[16] Stenographische
Aufzeichnungen. EAM, NL Faulhaber 9260.
[17] Kardinal Faulhaber,
Familie und Volksgemeinschaft, 22.10.1921,
in: Kardinal Faulhaber, Rufende
Stimmen in der Wüste der Gegenwart. Gesammelte Reden, Predigten,
Hirtenbriefe, 2. Aufl., Freiburg i. Br. 1932, S. 383. Die
Predigt wurde nicht nur durch den Druck, sondern auch durch Zeitungen
weit verbreitet: Vgl. Kölnische
Volkszeitung v. 1. November 1921.
[18] Aufzeichnung
Faulhabers in Gabelsberger Stenographie, 7.4.1919.
EAM, NL Faulhaber 10003. Zu Faulhaber in der Münchner
Revolutionszeit: Antonia Leugers, "weil doch einmal Blut fließen
muss, bevor wieder Ordnung kommt!" Erzbischof Faulhabers Krisendeutung
in seinem Tagebuch 1918/19, in: Antonia Leugers (Hg.), Zwischen Revolutionsschock und
Schulddebatte. Münchner Katholizismus und Protestantismus im 20.
Jahrhundert (im Druck).
[19] Aufzeichnung
Faulhabers in Gabelsberger Stenographie, Dezember
1921 (lose Zettel). EAM, NL Faulhaber 10006.
[20] Faulhaber an
Bertram, 29.12.1933, in: Ludwig Volk (Bearb.), Akten Kardinal Michael von Faulhabers
1917-1945, Bd. I, Mainz 1975, S. 834.
[21] Bericht Faulhabers
über eine Unterredung mit Hitler,
4./5.11.1936, in: Ludwig Volk (Bearb.),
Akten Kardinal Michael von Faulhabers 1917-1945, Bd. II, Mainz
1978, S. 191. Nur am Rande sei bemerkt, dass Faulhaber den Begriff
"Volksgemeinschaft" ungebrochen in der Zwischenkriegszeit (vgl. Anm.
17) und der NS-Zeit (vgl. Anm. 20 und 21) benutzte, die diesen Begriff
eindeutig definierte. Auch nach 1945 blieb Faulhaber dem Begriff
"Volksgemeinschaft" treu.
[22] Vgl. "Ausstellung
von Kirchenbuchauszügen für
Zigeuner", in: Kirchliches Amtsblatt des Erzbischöflichen
Ordinariats Breslau, 14.11.1940. AAW, IA25b61. Mit Bezug auf den
Runderlass des Reichsführers SS und Chefs der deutschen Polizei,
8.12.1938. Druck in: Eiber, Ich
wußte, S. 55f.
[23] Die Ausstellung
wurde im Polizeipräsidium München vom
9.11.-30.12.2012 gezeigt. Erforschung, Konzeption, Bildauswahl und Text
standen unter der Leitung von Joachim Schröder und Beamten der
Münchner Polizei. Ein Ausstellungskatalog ist in Vorbereitung.
(Klartext Verlag Essen 2013). Vgl. auch Joachim Schröder, Die
"Dienststelle für Zigeunerfragen" der Münchner
Kriminalpolizei und die Verfolgung der Sinti und Roma, in: Matthias
Bahr/ Peter Poth (Hg.), Hugo
Höllenreiner - ein Leben. Das Zeugnis eines überlebenden
Sinto: bildungspolitische Aspekte, Kohlhammer Verlag (in
Vorbereitung).
Zur Autorin:
Dr. Antonia Leugers, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Eberhard Karls
Universität Tübingen.
Refbacks
- Im Moment gibt es keine Refbacks
Tübingen Open Journals - Datenschutz