Diskussionspapier:
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Open peer review
Der folgende Artikel
wird als Preprint einem offenen Peer Reviewing unterzogen. Sobald die
Stellungnahmen der Gutachter eingetroffen sind, werden sie
veröffentlicht; ebenso die Kommentare von Lesern.
Wenn auch Sie Anmerkungen zum folgenden Text machen wollen, würden
wir uns über Ihre Zuschrift freuen. Bitte senden Sie sie an die Redaktionsadresse
unter dem Betreff "Bärsch-Aufsatz".
Nach Abschluss des Begutachtungsverfahrens wird die endgültige
Fassung des Beitrags veröffentlicht. Der vorläufige Text und
die Beiträge der Gutachter und Leser bleiben in der Online-Ausgabe
der Zeitschrift dokumentiert.
Claus-Ekkehard Bärsch
Die Erlösung vom Bösen im „Reich, das kommt“ durch das „Instrument jenes göttlichen Willens, der die Geschichte gestaltet“ in der politischen Religion des Joseph Goebbels
„Die Gedanken gehen der Tat voraus, wie der Blitz dem Donner“
Heinrich Heine
I.
Einleitung
Fast jeder Mensch ist potentiell sowohl ein „zoon politikon“ als auch
ein
„homo religiosus“. Leider können viele der Versuchung nicht
widerstehen,
sich und die Ihren schon in dieser Welt erlösen zu wollen, wie am
Beispiel
des Dr. phil. Joseph Goebbels demonstriert werden soll.
Zunächst ist zu klären, was mit dem Topos „Politische Religion“ bezeichnet wird. Die für die Vertreter der politikwissenschaftlichen Zunft unangenehmste und schwierigste Frage ist die des Verständnisses, des Begriffes oder gar der Definition der Religion. Weil die Anzahl der Definitionen sehr groß ist[1], ist hier nicht der Begriff, sondern nur der Topos Religion hinreichend zu bestimmen. Das wesentliche Merkmal des neuzeitlichen Verständnisses von Religion[2] sei vorerst der Glaube, wobei der Gegenstand des Glaubens in der Unterscheidung von „Jenseits“ und „Diesseits“ als transzendent erfahren wird. Eine Religion muss nicht die systematische Anordnung von Dogmata enthalten. Ferner möchte ich daran erinnern, dass durch die Verwendung des Adjektivs „politisch“ der Inhalt und Umfang des Substantivs Religion begrenzt bzw. spezifiziert wird. Die politische Religion der Nationalsozialisten und die christliche Religion sind also nicht ein und dasselbe. Den Topos „Politische Religion“, der bekanntlich durch Eric Voegelins Untersuchung über die „Die politischen Religionen“ aus dem Jahre 1938[3] bekannt wurde, bestimme ich wie folgt. Einer Religion kommt auf jeden Fall – andere Möglichkeiten dürfen selbstverständlich nicht ausgeschlossen werden – dann das Prädikat politisch zu, wenn
-
an überirdische Mächte sowie an die Existenz einer jenseitigen Welt geglaubt wird.
-
der Glaube vorrangig oder gleichrangig auf das Heil und die Erlösung in der diesseitigen Welt gerichtet ist.
-
von den sich entscheidenden und handelnden Menschen geglaubt wird, in der politischen Ordnung und durch die Qualität der politischen Ordnung könnten Heil und Erlösung erreicht werden.
-
der spezifische Glaube an heilige und überirdische Mächte für das Bewusstsein von Mensch, Gesellschaft und Geschichte maßgebend ist und dafür ausschlaggebend, wie die Ordnung der Gesellschaft und ihre Institutionen wahrgenommen, begriffen, bestimmt und gerechtfertigt werden.
Methodisch folge ich zunächst Max Weber, der vom Verhalten der
Menschen
ausgeht. Ein Verhalten soll nach Max Weber Handeln heißen, „wenn und insofern als der oder die
Handelnden
mit ihm einen subjektiven Sinn verbinden.“ [4] Der Gegenstand des
Erkenntnisinteresses
ist nicht der Propagandaminister, sondern der junge Goebbels vor dem
Eintritt
in die NSDAP (1925) und nach der Ernennung zum Gauleiter von Berlin
(1927). Zitiert wird aus den Büchern „Die zweite Revolution“ [5],
„Wege ins Dritte Reich“
[6] und dem Roman „Michael. Ein
deutsches Schicksal in Tagebuchblättern“ [7]. Dass Goebbels kein
machiavellistischer
Opportunist war, kann auf der Grundlage der von Elke Fröhlich
verdienstvoller
Weise herausgegebenen Tagebücher vom 17.10.1923 bis zum
Frühjahr
1924 bewiesen werden. [8] Für Goebbels waren seine
Tagebücher
ein „lieber Gewissensarzt“ [9] und „sorgsamer Beichtvater“ [10],
was an vielen Stellen
belegt werden kann. Hierzu nur dies:
Elses Mutter war Jüdin, was Goebbels wusste und
quälte. Die
sowohl gefühlsbetonte als auch sexuelle Beziehung zwischen ihm und
Else
Janke dauerte vom Frühjahr 1923 bis zum Spätherbst 1926, also
bis
nach dem Eintritt in die NSDAP. Im August 1924, also vor dem Eintritt
in
die NSDAP äußerte Goebbels sich in zwei Sätzen
ungeniert
über den Eros, den Phallus, das Opfer und die Unsterblichkeit der
Seele.
„Mein
Eros
ist krank. Für den Phallus opfert man Hekatomben von unsterblichen
Seelen“
[12]
Am meisten notierte Goebbels die Stimmung
der Verzweiflung.[13]
Aus der folgenden Assoziation könnte der Zusammenhang von Psyche,
Religion
und Politik Schritt für Schritt rekonstruiert und dekonstruiert
werden:
„Hirn
und
Herz sind mir wie ausgetrocknet um mich und mein Vaterland
…Verzweiflung.
Hilf mir großer Gott. Ich bin am Ende meiner Kraft.“[14]
Indes soll in den folgenden Ausführungen bewiesen
werden, dass seine
Aussagen unter den Topos "Politische Religion zu subsumieren sind. Zum
nationalsozialistischen
Glaubensbekenntnis über den Zusammenhang zwischen Rassismus und
Religion
fühtr uns das Parteiprogramm der NSDAP, das für immer "unabänderlich"[15] gelten sollte. Ziffer 24 lautet:
Für Goebbels war Jesus Christus kein Jude[17] ebenso wie für Richard Wagner[18], für dessen Schwiegersohn Houston Stewart Chamberlain[19], Wegbereiter des religiösen Rassismus[20], für Alfred Rosenberg[21] und vor allem für Adolf Hitler[22]. Auch auf Hitlers positives Christusbild ist hinzuweisen.[23]
Der Aufsatz ist nunmehr in folgende Teile gegliedert:
II. Religiosität und Politik vor dem Eintritt in die NSDAP
III.
Politik und Religion nach dem Eintritt in die NSDAP Anfang 1925
IV. Zusammenfassung und Schlussbemerkungen zum aktuellen Antijudaismus.
II.
Religiosität
und Politik vor dem Eintritt in die NSDAP (1925)
Auffallend beim jungen Goebbels ist das Gefühl der
Verzweiflung, der Leere und des Zusammenbruchs, die Klage über Not
und Chaos, die
Sehnsucht nach Erlösung, nach Heil und Kraft, nach einem neuen
Menschen,
einer neuen Welt, einem neuen Reich, dem Urchristentum, Gott, Christus
und
einem Führer. Hervorzuheben ist auch die Notwendigkeit des
Selbstopferns
zur Überwindung des Bösen und der Kampf gegen das Böse
in
der Gestalt des Judentums. Zwischen Gott und Satan kreist sein Denken.
Goebbels hat dem am 17.10.1923 begonnenen Tagebuch ein griechisch
geschriebenes
Motto vorangestellt, welches folgendermaßen frei übersetzt
werden
kann: „Der Mensch, der nicht gehärtet wird, wird nicht erzogen“.
Dieser
Spruch steht unter dem Titel von Goethes Dichtung und Wahrheit, worauf
Goebbels
nicht hinweist. Goebbels war nicht, wie Goethe und den
Nationalsozialisten
nachgesagt wird, ein Heide. Bezug nehmend auf „Goethes Heidentum“, das
Goebbels
als „eine konsequente Fortsetzung des
Protestantismus“
beurteilt, und auf die Romantik, von der er behauptet, diese sei „katholisch“ notiert er:
denn ein Stück Unendlichkeit ist die Unendlichkeit ganz.“ [24]
Ohne Zweifel ist das, was Goebbels notierte, milde gesagt, eine häretische Deutung der christlichen Religion. Auffällig sind einerseits die Teilhabe des Menschen an Gott, andererseits die von Goebbels zur Charakterisierung Gottes bevorzugten Attribute „Stärke“ und „Allmacht“. Aus psychologischer Perspektive ist auf den inneren Widerspruch der folgenden zwei Sätze hinzuweisen:
Wenn
der
Segen des Geistes über mich kommt, beuge ich mich in Demut und
schweige
still.
Je größer und stärker ich Gott mache, desto
größer
und stärker bin ich selbst.“ [25]
Ist es Demut, wenn Goebbels, ausgehend von Gott als Geist, sich ein Bild von Gott schafft, damit er größer und stärker werden kann? Die narzisstische Sehnsucht nach Macht bzw. Allmacht ist eine zentrale Disposition seiner Psyche. Mit seiner Wahrnehmung von sich und Gott kennzeichnet er auch seine Auffassung von der größten Gegenmacht – dem Bösen:
Goebbels bleibt nicht allgemein, er ist überzeugt, dass das Böse sich sogar einer christlichen Partei bemächtigt habe:
Goebbels nimmt also die Politik der Gegenwart als Krise und diese als Triumph des Bösen wahr. Um die psychische Disposition seines politisch-religiösen Bewusstseins einschätzen zu können, ist folgende Tagebucheintragung von Interesse:
Goebbels schildert seine Verzweiflung intensiv, ausführlich und wortreich („ewiger Zweifel“; „keine Freude, kein Schmerz“; „Was soll ich tun?“ „Wie ausgetrocknet ist mein Geist. Irgendetwas hat mich kaltgestellt“; „Ich stürze von Schuld zu Schuld“) und sehnt sich nach „Erlösung“; was hier nicht analysiert zu werden braucht. Ohne Zweifel ist zu erkennen, dass die Verzweiflung über die politisch-religiöse Lage mit der Wahrnehmung der Verzweiflung über sich selbst korreliert. Goebbels beschreibt sich selbst für die Zukunft nicht aus der Sicht des Herrenmenschen. Aber die Verzweiflung hält er nicht aus:
„Nochmal in aller Verzweiflung: Weltgeschichte wird in Jahrhunderten und nicht in Tagen gemacht. Das Herz krampft sich zusammen bei dem Gedanken, daß wir nun ein geknechtetes Sklavenvolk sind und ausländischen Juden für Ewigkeit Zins zahlen sollen. Aber die Not muss noch größer werden, damit sie heilend und fördernd wirken kann. Wir müssen durch die aspera zu den astra. Flugkraft in goldene Ferne. Wir müssen unsere Ziele umso höher stecken, je tiefer das heutige Deutschland in Schmach versinkt. Und dann den heiligen Glauben an unsere Zukunft neu in uns aufstehen lassen.“ [29]
Die Verzweiflung ist also die Not wendende Bedingung dafür, dass der „heilige Glaube“ an die „Zukunft“ entsteht; nicht etwa nur außerhalb, sondern „in uns“, also nicht nur „in“ ihm. Goebbels nennt weiterhin eine Bedingung, die „heilend und fördernd“ wirke, um Deutschlands Zukunft herbeiführen zu können. Die Deutschen (wir) müssen durch raue Wege („aspera“), um aus dem Dunkeln zum Licht der Sterne („astra“) zu gelangen. In Erinnerung an seine Arbeit bei der Dresdener Bank vom Januar bis zum August 1923 hat er die Bedeutung der Negation als Bedingung des Fortschritts griffiger formuliert:
„Zurück nach Cöln.
Verzweiflung,
Selbstmordgedanken. Die politische Lage. Chaos in Deutschland. … Meine
unhaltbare
Stellung bei der Bank. Die Inflation. Tolle Zeiten. Der Dollar klettert
wie
ein Jongleur. Bei mir heimliche Freude. Ja, das Chaos muss kommen, wenn
es
besser werden soll.
Der Kommunismus. Judentum. Ich bin
deutscher
Kommunist.“ [30]
Festzuhalten ist, dass Goebbels bei aller Verzweiflung glaubt, die Bedingungen zu kennen, die erfüllt sein müssen, um das Ziel einer besseren Zukunft erreichen zu können: Not, Chaos, Zusammenbruch, ökonomische Krisen. Der religiöse Gehalt dieses Katastrophenbewussstseins muss mit einem längeren Zitat aus dem Tagebuch vom 27.6.1924 bis zum 9.6.1925 belegt werden. Dem Tagebuch ist ein Motto vorangestellt, welches einen wesentlichen Komplex der Religion, nämlich den Zusammenhang zwischen dem Heiligen und der Gewalt, dem Selbst- und dem Fremdopfer betrifft. Es lautet:
„Wir müssen opfern. Die Arbeit im Geiste ist das größte Opfer.“ [31]
Auf dem Weg aus Not und Chaos empor zu einer besseren Zukunft muss also geopfert werden, worauf zurückzukommen ist. Gleich am Anfang steht ein spezifisches Glaubensbekenntnis:
Dass die bisherige „Form der menschlichen Gesellschaft gebrochen“ werden muss, verknüpft Goebbels mit dem „neuen Menschen“ und dessen „Sehnsucht nach einer neuen Welt“ und diese Sehnsucht mit der „starken Sehnsucht nach dem Geiste Christi“. Dabei distanziert er sich von der „offiziellen Kirche“, der er vorwirft, sich vom „wahren Geist des Katholizismus“ entfernt zu haben. Dass Goebbels annimmt, der „neue Christusglaube“ würde im Jahre 1924 ausgerechnet im atheistischen Russland gefunden werden, spricht für die Stärke seines Glaubens. Aber wieso der Bezug zu Dostojewski? Schon 1921 hatte er in seiner Dissertation ein Motto aus Dostojewskis Roman, Die Dämonen, vorangestellt. Goebbels zitiert hier aus dem Monolog des Panslawisten Schatoff, wonach
Bemerkenswert ist der Kontext dieses Monologs. Denn hier ist das „russische Volk das Gottesträgervolk“, welches die Aufgabe habe, die Welt im Namen eines neuen Gottes zu „erneuern“ und zu „erlösen“. [34] Der Germanist und spätere Propagandaminister wurde mithin vom Panslawisten Dostojewski beeinflusst.
Mit der Spekulation, es gäbe ein Urchristentum, wird meist die These vertreten, Paulus habe das Urchristentum verfälscht. So auch Goebbels am 1.2.1924:
Der Stellvertreter des Führers in weltanschaulichen Fragen, Alfred Rosenberg, glaubt, dass die Tradition des „Urchristentums“ [36] nicht fortgesetzt wurde, dafür sei „die paulinische Verfälschung der großen Gestalt Jesu“ [37] und die „Juden“ [38] verantwortlich:
Das vor und nach dem Weltkrieg verbreitete Vorurteil, es gäbe ein Urchristentum, das außerhalb der und im Gegensatz zu den Texten der christlichen Bibel existiert und welches dann verfälscht worden sei, teilt auch Adolf Hitler.
Das legt nahe, dass die Überzeugung des jungen Goebbels, obwohl noch nicht Mitglied der NSDAP, repräsentativ für die nationalsozialistische Weltanschauung und nicht etwa die private Meinung eines arbeitslosen Literaten aus der niederrheinischen Provinz ist. Die Verbindung zwischen der Sehnsucht nach dem neuen Menschen, einer neuen Welt und dem Urchristentum kann mit einer merkwürdig erscheinenden Eintragung vom 27.6.1924 verständlicher gemacht werden. Nachdem Goebbels geschrieben hatte:
„Else ist sommerlich gut zu mir. Ich möchte mit ihr eine Hochzeitsreise machen, mit viel Geld, viel Liebe, ohne Sorgen, hinunter nach Italien und Griechenland!“
Danach fährt er fort:
Verwirrend ist der Sprung von der Hochzeitsreise mit Else (nach jüdischem Recht wegen der Mutter Jüdin, gemäß dem rassischen Vokabular der Nazis „Halbjüdin“) zu dem traditionellen antisemitischen Vorurteil, die Juden seien Vampire. Ist es nicht ein Widerspruch, einerseits mit einer Jüdin eine Hochzeitsreise machen zu wollen, andererseits alle Juden als Vampire zu charakterisieren? Abgesehen von der Möglichkeit der Bewusstseinsspaltung ist noch eine andere Erklärung denkbar: Religiöse Wahrnehmungsmuster sind für Goebbels (nur für Goebbels?) stärker als die Liebe – zumal wenn man an die Macht des Bösen glaubt:
Das Böse mag banal sein. Der Glaube an die Macht des Bösen ist es nicht. Vor allem dann nicht, wenn gleichzeitig an Sieg und Heil geglaubt wird:
Goebbels glaubt, durch die Verknüpfung von Religion und Volk „Untergrund“ und „Boden“ (d.h. Halt) finden zu können:
Ein wesentliches Merkmal seiner prä-nationalsozialistischen Weltanschauung ist die Sehnsucht nach einem Retter:
Der religiöse Gehalt der Aussagen über Politik
(Vaterland, deutsches Volk, jüdisches Volk, Parteien,
Ökonomie) und Geschichte
ist dahingehend zusammenzufassen:
-
Der Glaube an Gott und Christus.
-
Die Sehnsucht nach Erlösung und der Wille zur Selbsterlösung.
-
Die Sehnsucht nach einem neuen Menschen und einem neuen Reich.
-
Der Wunsch nach Sieg und Heil.
-
Der Glaube an die „Macht des Bösen“. Die Überzeugung „der Jude“ sei „Trabant“ des Bösen.
-
Die Wahrnehmung der Gegenwart als Zeit des Zusammenbruchs, der Not und des Elends.
-
Zusammenbruch, Not und Elend sind die Bedingungen der Wende und damit der zukünftigen Erlösung im „neuen Reich“.
-
Die unbestimmte Sehnsucht nach einem Retter, dem „Einen“ und damit einem Führer.
-
Die magische Dimension seiner Religiosität (die Sehnsucht nach dem „Wunder“[46]).
III. Politik und
Religion
nach dem Eintritt in die NSDAP Anfang 1925.
Das zukünftige „Dritte Reich“,
der Wille zu „Selbsterlösung“,
der Glaube an das Charisma Adolf Hitlers, die für Goebbels
typische
Affirmation des Religiösen, die Bestimmung der Identität des
deutschen
und jüdischen Volkes, die Aufforderung zum Selbstopfer und der
Wille
zum Genozid sollen so kurz wie möglich dargestellt werden.
Zu beginnen ist mit der alle Menschen bewegenden Frage „Wohin gehen wir“, also dem Verhältnis von Gegenwart und Zukunft, dem – „Dritten Reich“.
Auf die Einteilung der Geschichte in drei Epochen in den Schriften des Joachim von Fiore (1135-1202) [47] und die daran anschließende Tradition in der Geschichtstheologie bzw. Geschichtsteleologie ist hier nur hinzuweisen. [48] Vor dem ersten Weltkrieg ist der Topos drittes Reich bzw. Drittes Reich nur an abgelegenen Stellen zu finden. Die erste Verwendung habe ich in einem Drama („Kaiser und Galiläer“) Henrik Ibsens gefunden. [49] Martin Wust und Gerhard Mutius gebraucht den Begriff drittes Reich als Buchtitel im Sine eines liberalen Pazifismus. [50]. Ernst Bloch meint, dass das „Dritte Reich“ Joachims schon „in der Sowjetunion anfängt zu beginnen und von der Finsternis nicht begriffen oder auch wohl begriffen und verleumdet wird.“ [51] Nach Rudolf Bahro ist das „Dritte Reich“ Joachims das „Pfingstreich aus dem Prinzip einer mystischen Demokratie“. [52] 1899 beginnt die Besetzung des Begriffs durch Vorläufer der nationalsozialistischen Weltanschauung mit dem von Johannes Schlaf (1866-1941) verfassten Roman „Das dritte Reich“ [53] Der Held liest sowohl gnostische als auch apokalyptische Schriften und nimmt sich das Leben. Das tat Johannes Schlaf nicht, und er erlebte, geehrt von den Nationalsozialisten, den „Wiederaufstieg des Vaterlandes“. [54] Im Roman „Wiltfeber. Der ewige Deutsche“ von Hermann Burte (1879-1960), Kleist-Preisträger des Jahres 1912, ist eine völkisch-rassische Argumentation mit magisch-religiösen Implikationen festzustellen. [55] 1923 erschien in Berlin die erste Auflage des Buches „Das dritte Reich“ von Arthur Moeller van den Bruck (1876-1925), Vertreter der so genannten „Jungkonservativen“, wodurch der Topos das „dritte Reich“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt wurde. Aber es war nicht Moeller van den Bruck, sondern der Dichter und erste „Hauptschriftleiter“ des „Völkischen Beobachters“, Dietrich Eckart, Duzfreund Adolf Hitlers, der den Topos „drittes Reich“ schon 1919 in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift „Auf gut Deutsch. Wochenzeitschrift für Ordnung und Recht“ in das Vokabular der Nationalsozialisten einführte. Dietrich Eckart (1866-1923) ist nicht nur von Interesse, weil aus seinem Leben und Werk der Übergang vom Wilhelminismus zum Nationalsozialismus nachgewiesen werden kann, sondern auch wegen der von ihm geschätzten Form der Religiosität – nämlich der Mystik. Dietrich Eckart verehrte den zum Katholizismus übergetretenen Mystiker Johannes Scheffler, genannt Angelus Silesius, (1624-1672).
Mit zwei Versen soll die deutsche Mystik Dietrich Eckarts belegt werden:
Ein Traumgebilde bloß des inneren Gesichts.
Wer aber sieht so falsch? Du kannst nur sagen: Ich.
Erwache! Und Du fühlst zum Gott geworden Dich.“ [56]
Das Motiv „Erwache“ verwendet
Dietrich
Eckart später für den Schluss des Sturmliedes „Sturm, Sturm,
Sturm“
der SA:
In seiner Mystik („Gott im Menschen“) werden auch der Sohn Gottes und der Heilige Geist beschworen:
willst Du Dich draus entwirren versuch’s Dein Heiliger Geist.
Wenn’s Dir gelingt, durchschaut in Dir Gott Vater sich –
Hält die Dreieinigkeit nicht jedem Zweifel Stich?!“ [58]
In den Wirren nach dem Ende des ersten Weltkriegs wird die
Trinität
politisch-historisch transformiert. In dem Aufsatz „Luther und der
Zins“,
in dem die Weltwirtschaft und die politische Lage in Deutschland
behandelt
werden, kommt in dem letzten Absatz das „dritte Reich“ vor:
Im Widerspruch zur offiziellen Dogmatik aller
christlichen Kirchen überträgt
der Katholik Dietrich Eckart das Selbstopfer Christi („Golgatha“) und das
schöpferische
Wirken des Heiligen Geistes („Creator
spiritus“)
auf das deutsche Volk – und zwar nur auf das deutsche Volk.
Goebbels wurde nach dem Eintritt in die NSDAP sehr schnell mit der Rede
„Lenin
oder Hitler?“, die er über hundert Mal in ganz Deutschland
gehalten
hatte, in der NSDAP berühmt. Lenins Taten faszinierten ihn schon
1923.
[60] Am 24.1.1924, also vor dem
Eintritt in
die NSDAP, notierte er:
Anders als in der Zeit vor dem Eintritt in die NSDAP, sprach Goebbels nicht mehr nur vom neuen Reich, sondern bezeichnete den zukünftigen Status, in dem das deutsche Volk leben wird, als Drittes Reich:
Goebbels erklärt, unter welchen Bedingungen der zukünftige Status des Dritten Reiches erreicht werden kann:
Der Wille, Weltgeschichte zu gestalten, wird noch mit weiteren Dimensionen verstärkt, die die Jugend, die Erfahrung und die Mission umfassen:
Die Sehnsucht nach und der Wille zur Erlösung sind der Angelpunkt, um den sich Goebbels Weltanschauung dreht. Der vom parteioffiziellen Verlag Frz. Eher Nachf.1927 publizierten Schrift, „Wege ins Dritte Reich. Briefe und Aufsätze für Zeitgenossen“, hat Goebbels Aphorismen vorangestellt. Eine lautet:
Anstelle weiterer Zitate verweise ich auf die Textstellen im ebenso von Frz. Eher Nachf. Verlag publizierten Roman „Michael. Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern“ [66]. Auf dem Buchdeckel wird der Punkt über dem „i“ des Protagonisten Michael, der sich zum Nationalsozialisten entwickelt, durch ein Kreuz ersetzt. Aufschlussreich im Hinblick auf die Erlösung im „Reich das kommt“ ist eine längere Passage aus der Schrift die „Zweite Revolution“ mit dem Titel „Denker oder Prediger“; gerichtet an einen schwäbischen Parteifreund:
Der Kausalzusammenhang zwischen der Selbsterlösung im zukünftigen Verlauf der Geschichte und der endgültigen Erlösung im künftigen Reich ist eindeutig. Hier ist an eine von Goebbels genannte Prämisse anzuschließen. Goebbels meint es sei notwendig, „unüberwindlich“ zu werden. Unüberwindlich ist nur Gott, der Allmächtige. Daher ist Goebbels Bewusstsein im Hinblick auf das Verhältnis von Mensch und Gott zu dokumentieren. Am Schluss eines Beitrages aus „Wege ins Dritte Reich“ mit dem Titel „Die Revolution als Ding an sich“ steht der Satz:
Die Formulierung „Ding an sich“ mutet kantianisch an, doch spielt Goebbels nur mit diesem Topos. Alles ist nur Werkzeug, ist „für etwas“ da, „an sich“ ist nur Gott bzw. der göttliche Wille.
Der Protagonist der Romans „Michael“, der ein Drama über Christus schreibt, notierte in seinem Tagebuch:
Der in dem Zitat erkennbare Wunsch nach Omnipotenz
braucht hier nicht
behandelt zu werden. Aber dem nie aus der katholischen Kirche
ausgetretenen
Goebbels scheint nicht bewusst zu sein, dass er der Kardinalsünde
der
„superbia“ erliegt. Diese besteht darin, sein zu wollen wie Gott.
An eine Charakterisierung Adolf Hitlers durch Goebbels aus dem eben
genannten
Aufsatz über „Die Revolution
als Ding
an sich“ und das darin enthaltene Bekenntnis zum Monotheismus, („da gibt es kein Ding an sich außer
Gott“), anschließend, soll eine Variante des Bewusstseins
von Mensch und Gott
belegt werden, nämlich der Glaube an das Charisma eines
Führers
als Vermittler zwischen Mensch, Volk und Gott. Dem Adressaten des
Briefes
wird verkündet:
Am ausführlichsten hat Goebbels in dem Aufsatz „Die Führerfrage“, gerichtet an Hitler in der Form eines Briefes, die Fähigkeiten, vor allem die kollektive Identität stiftende Fähigkeit Adolf Hitlers beschrieben. Hier kommt es nur darauf an, festzuhalten, wie Goebbels die Beziehung Gottes zu Hitler beschreibt:
„Was Sie da sagten, das ist der Katechismus neuen politischen Glaubens in der Verzweiflung einer zusammenbrechenden, entgötterten Welt. Sie verstummten nicht. Ihnen gab ein Gott zu sagen, was wir leiden. Sie faßten unsere Qual in erlösende Worte, formten Sätze der Zuversicht auf das kommende Wunder. Das danken wir Ihnen.“ [71]
Schon aus den vorangegangenen Zitaten wird erkennbar, dass die Hitler zugeordneten Qualitäten der Definition des Charismas von Max Weber[72] entspricht. Noch deutlicher ist ein Bekenntnis im Tagebuch, Eintrag 14.10.1925:
Die Umdeutung der Christologie (Christus ist sowohl Gott
als auch Mensch)
ist eindeutig. Hitler sei „Halb Plebejer, halb Gott!“, auch wenn
gezweifelt
wird, ob er „tatsächlich der Christus“ ist oder „nur der
Johannes?“,
denn gemeint ist hier Johannes der Täufer, der das Erscheinen des
Erlösers
prophezeite.
Goebbels hat sich nicht aus machtpolitischem Kalkül
öffentlich
zu Hitler bekannt. Er konnte 1925 und 1926 noch nicht wissen, dass die
NSDAP
1933 an die Herrschaft gelangen würde. In dem im Jahr 1926
geschriebenen
privaten Tagebuch können sogar libidinöse Bindungen an Hitler
festgestellt
werden, die teils kurios („so ein
Brausekopf
kann mein Führer sein“, 13.4.1926) teils schmusig („wie ein Kind, lieb, gut, barmherzig“,
24.7.1926) wirken. Das spricht dafür, dass auch die an Hitlers
Geburtstag
notierte Liebeserklärung ehrlich gemeint ist:
Im Folgenden ist an eine Behauptung Goebbels über die Deutschen anzuknüpfen, welche die Beziehung des deutschen Volkes zum jüdischen Volk betrifft und uns zum Antisemitismus führt:
Die Negation des Judentums ist abhängig von der Verknüpfung von Deutschtum und Christentum. Goebbels konstruiert das Verhältnis zwischen dem deutschen und dem jüdischen Volk als wesensmäßigen Gegensatz. Er erfasst Volk in der Kategorie der substantialisierten Identität, denn sowohl von dem Fremden als auch von dem eigenen Volk wird behauptet, sie hätten ein Wesen:
Die Fremdbestimmung des jüdischen Volkes geschieht im Selbstbezug und ist von der Selbstbestimmung der eigenen Gemeinschaft abhängig. „Der Jude“ wird in der Negation der eigenen Ideale und der eigenen Kraft definiert:
Goebbels verkündet in Bezug auf die christliche Religion, dass das Denken und Handeln des Juden nicht religiös ist und zieht daraus eine Konsequenz:
Im gleichen Kontext heißt es weiter:
Die wechselseitige Konstruktion der Identität wird also in der Konfiguration von Gott und Teufel, Existenz und Nichtexistenz sowie Liebe und Hass vorgenommen. Christus ist „das Genie der Liebe, als solches der diametrale Gegenpol zum Judentum“ [79]. Nicht zu vergessen ist, dass Goebbels, wie auch Rosenberg und Hitler, davon überzeugt ist: „Christus kann gar kein Jude gewesen sein.“ [80]; daher kann er auch behaupten:
Bevor wegen des diametralen Gegensatzes zwischen „dem Juden“ und der Bedeutung Christi für den Antisemitismus Goebbels nochmals einzugehen sein wird, ist die Deutung Christi im Hinblick auf den Satz „Die Idee des Opfers gewann zum ersten Mal in Christus sichtbare Gestalt“ zu behandeln. Bei den Tätigkeiten, die nach Goebbels die Zugehörigkeit zur Gemeinschaft der Nationalsozialisten definieren, hat die Tätigkeit des Opferns bzw. des Selbstopfers eine zentrale Funktion. Sowohl in den Tagebüchern als auch in dem Roman „Michael“ („Zum höchsten Gesetz schreite ich voran: Du sollst ein Opfer sein. Sich opfern für die anderen! Für den Nächsten! So will ich denn meinen Opfergang beginnen“ [82]) sowie in den Aufsätzen aus den Schriften „Die zweite Revolution“ und „Wege ins Dritte Reich“ wird das Selbstopfer gefordert. Wie bereits zitiert, wird dem Tagebuch vom 27.6.1924 bis 9.6.1925 das Motto vorausgeschickt
Das Tagebuch in dem Roman „Michael. Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern“ endet mit dem Satz „Wir alle müssen Opfer bringen.“ [83] Von den 31 Aufsätzen in den Büchern „Die zweite Revolution“ und „Wege ins Dritte Reich“ haben zwei Aufsätze das Opfern schon im Titel zum Thema: „Idee und Opfer“ sowie „Opfergang“. In dem an den Parteigenossen Stürtz gerichteten Brief in dem Beitrag „Idee und Opfer“ wird der „Bourgeois“ als Typus „ohne Glauben, ohne Ideale“ charakterisiert. Er sei zu feige, die „Konsequenzen fürs Leben“ zu ziehen. Das sei die Sünde der Bourgeoisie. Im Gegensatz dazu stünden die Nationalsozialisten:
Goebbels versichert seinem proletarischen Parteifreund Stürtz:
Dass die Aufforderung zum Selbstopfer mit der Aufforderung zum Fanatismus zusammenfällt, muss nochmals dokumentiert werden. In dem Beitrag „Der unbekannte S.A.-Mann“, gerichtet an „Meine lieben Kameraden von der S.-A. Berlin“ kommt noch mehr hinzu:
Das Versprechen, Aristokraten werden zu können, indem Disziplin gehalten wird, ist hier mit dem wesentlichen Merkmal des Fanatismus verknüpft: „Alle anderen“ haben „Unrecht“. In Berlin hatten die Nationalsozialisten sogar einen „Opferbund“ gegründet. Der Beitrag „Opfergang“ in der Schrift „Wege ins Dritte Reich“ hat Goebbels dem „lieben Kameraden vom Opferbund in Berlin“ gewidmet. Goebbels versichert dem „lieben Kameraden“:
Mit der im Selbstopfer liegenden „Reinigung von Schuld“ werde der Zweck erfüllt, die Zukunft eines „neuen Reichs“ herbeizuführen, und damit auch ein Wunder zu vollbringen:
Der folgende Beitrag ist an einen Genossen („Mein lieber Prima“) gerichtet und endet mit dem Willen zur Rache. Der Genosse sitzt, so der Titel, im „Zuchthaus“. Zunächst betont Goebbels sein „lieber Prima“ sei ein Vorbild:
Der Aufsatz hat folgenden Schluss:
Der Fanatismus – die unzerstörbare Überzeugung, im Recht zu sein, der unbeugsame Wille zur Tat, Hass und Rache – ist eine wesentliche Komponente der „Idee des Opfers“, welche wiederum „zum ersten Mal in Christus sichtbare Gestalt“ angenommen habe. Insofern Christus der „diametrale Gegenpol zum Judentum“ [91] sei, erhält der Fanatismus und das Selbstopfer eine fundamentalistische Begründung. Wenn er schreibt „Der Jude“, also den Kollektivsingular benutzt, sei die „Menschen gewordene Lüge“ und habe „In Christus“ darüber hinaus „zum ersten Mal vor der Geschichte die ewige Wahrheit ans Kreuz geschlagen“, knüpft er an den Irrglauben[92] an, alle Juden seien Mitglieder des so genannten Gottesmördervolkes. Wegen des diametralen Gegensatzes und gemäß der Bedeutung Christi in der Weltanschauung von Goebbels kann allein daraus der Schluss gezogen werden, dass für Goebbels der „Jude“ der „Antichrist“ ist. Dazu bekennt sich Goebbels wörtlich in seinem realen Tagebuch:
Der „Antichrist“ ist, daran sei erinnert, der „Widerchrist“, wie es im 1. Brief des Johannes im Neuen Testament steht:
In der christlichen Tradition ist nicht nur „der Jude“,
auch daran sei
erinnert, der vom Satan geschickte Verhinderer der christlichen
Erlösung.
[95]
Die untrennbare Verbindung zwischen Rassismus und Antijudaismus hat die
Konsequenz
des Genozids. So versichert Goebbels in der Rede „Lenin oder Hitler?“,
im
Hinblick auf die Zukunft im Dritten Reich:
Die Vernichtung des jüdischen Volkes ist für ihn also die Voraussetzung dafür, die kollektive Identität der Deutschen und darüber hinaus die Erlösung im zukünftigen „Dritten Reich“ herstellen zu können. Davon war Goebbels auch später überzeugt, deshalb ist das, was Goebbels im Jahre 1942 über die Vernichtung der Juden in sein Tagebuch eintrug, zu zitieren:
Am 27.3. schreibt er sogar:
IV.
Zusammenfassung
und Schlussbemerkungen zum aktuellen Antijudaismus
Die Weltanschauung und die Selbstbekenntnisse Joseph Goebbels enthalten aus folgenden Gründen wesentliche Elemente einer politischen Religion:
-
Goebbels glaubt an Gott und Christus und auch, dass es die überirdische Macht des Bösen gibt. Anders als im Glaubensbekenntnis aller Christen ist sein Glaube auch auf das Heil und die Erlösung in dieser Welt gerichtet. Er glaubt, dass durch die Qualität einer politischen Ordnung das Ziel der Erlösung erreicht werden kann.
-
Das Dritte Reich ist ein Reich der Zukunft der Deutschen, welches durch das Prädikat Erlösung qualifiziert wird.
-
Gegenwart und Zukunft sind durch einen qualitativen Sprung getrennt. Dem qualitativen Sprung geht eine Krise bis zur Katastrophe voraus. Zur Überwindung der Katastrophe und zur Herstellung der durch Erlösung qualifizierten Zukunft muss ein Kampf stattfinden. [99]
-
Wesentliches Merkmal des Kampfes ist der Fanatismus und die Bereitschaft, sich selbst zu opfern.
-
Goebbels glaubt an das Charisma Adolf Hitlers („Halb Plebejer, halb Gott!“). Er ist „Instrument jenes göttlichen Willens, der die Geschichte gestaltet“ und jeder, der an ihn glaubt, ist es auch. Hitler und das deutsche Volk sind Subjekte ihrer eigenen Heilsgeschichte.
-
Die kollektive Identität des deutschen und die des jüdischen Volkes wird im Modus eines substantiellen Dualismus zwischen Gott und der Macht des Bösen bestimmt. Die „modernen Deutschen sind Christussozialisten“ und „der Jude“ ist „der Antichrist der Weltgeschichte“. Die Erlösung der Deutschen vom Bösen in sich und außer sich[100] ist ihre Erlösung vom Judentum.
-
Die zukünftige Erlösung im Dritten Reich kann nur dann erreicht werden, wenn „der Jude“ als „Antichrist“ – und nur „der Jude“ und kein anderes Kollektiv der Welt ist für Goebbels „der Antichrist“ – vernichtet wird.
Zu den meines Erachtens noch viel zu wenig beachteten
Problemen zählt
der Zusammenhang von Volk und Rasse. Damit ist gemeint, dass die
göttliche
Potenz der arischen Rasse die Grundlage für die erst noch zu
erreichende
kollektive Identität der Macht des deutschen Volkes sei.
Schließlich
war Hitler Theist und der „Arier“
galt ihm als „das höchste
Ebenbild
des Herrn“. [101] Auch
der Stellvertreter des Führers in weltanschaulichen Fragen, Alfred
Rosenberg,
war Theist. [102] Der arisch-nordischen Rasse, und
nur
der, käme die „Gottgleichheit
der
Seele“ zu. [103] Gottgleich
ist nach Rosenberg nicht nur die Seele der nordischen Rasse, sondern
auch
des Volksglaubens sowie des völkischen Glaubens liebstes Kind,
nämlich
das Blut. [104]
Will man zu aktuellen Problemen Stellung nehmen, so haben die rohen
Kerle
aus der Szene der Neonazis in Dortmund oder Finsterwalde noch keine
Religion
im Sinne Goebbels’, Rosenbergs oder Hitlers parat. Außerdem ist
daran
zu erinnern, dass die überwiegende Mehrheit der deutschen
Bürger
(die Proletarier, Professoren, Bischöfe, Pastoren, Beamte und
Repräsentanten
der Medien), was machtpolitisch relevant ist, keine Nationalsozialisten
sind.
Ganz offensichtlich ist der Unterschied zwischen den amerikanischen
Freikirchen
(Denominationen), erst recht der amerikanischen „Civilreligion“
einerseits
und der der Nationalsozialisten andererseits sehr groß. Denn die
überwiegende
Mehrheit der Bürger der Vereinigen Staaten erkennt das Paradigma
des
demokratischen Verfassungsstaates an.
Hingegen können Ähnlichkeiten zwischen dem Fundamentalismus
der
so genannten Islamisten und der Ideologie Goebbels festgestellt werden.
Der Unterschied besteht selbstverständlich darin, dass im Islam
keine
Rassedoktrin enthalten ist. Voranzuschicken ist jedoch, dass der Islam
eine
politische Religion ist. Zwischen Politik und Religion bzw. weltlicher
Herrschaft
und spirituellem Heil wird im Islam nicht getrennt. Die
öffentliche
Ordnung der Gesamtgesellschaft wird gemäß der
Glaubensinhalte
wahrgenommen, bewertet und legitimiert. Zwischen Staat und Kirche kann
gar
nicht getrennt werden, weil es in der islamischen Welt keine Kirchen
gibt,
geschweige denn autonome Frauenklöster. Die Regeln des Rechts sind
schon
im Koran enthalten, sind daraus entwickelt worden und neue müssen
in Übereinstimmung mit dem Koran legitimiert werden. Die
Religionsfreiheit
der Bürger einer Gesellschaft - die Freiheit von der Religion und
die
Freiheit dazu, was und wie geglaubt wird - ist der islamischen Welt
fremd
sowie verfassungsrechtlich nicht garantiert.
Die Ähnlichkeit zwischen dem Fundamentalismus der so genannten
Islamisten
des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart besteht in folgenden Hinsichten:
-
dem extremen Antijudaismus. Dabei können sich die Fundamentalisten auf die medinischen Suren des Koran[105] – also die Suren, die nach der Machtergreifung Muhammad’s in Medina entstanden sind - stützen. Darin wird den Juden Unglauben und Verstocktheit, das Töten von Propheten, Verrat an dem Bund Gottes mit Muhammad, Schriftverfälschung, Lüge, Sünde, Geiz und Wucher vorgeworfen, sowie die Bestrafung im Jenseits und auch schon im Diesseits prophezeit. Damit wird der christliche Antijudaismus nicht bestritten. Aber, da die Muslime glauben, Allah habe den Koran Wort für Wort geschrieben, ist jeder Satz in den Suren eine verpflichtende Glaubensüberzeugung innerhalb des Ganzen.
-
dem eliminatorischen Antijudaismus. den Hamas, Al-Kaida, die gegenwärtige Staatsführung des Irans und die Hisbolla propagieren. Das muss nicht sein, aber es ist, unter Berücksichtigung des öffentlich erklärten Willens zum absoluten Sieg über die Juden, wahrscheinlich.
-
der Phänomenologie des religiös motivierten Selbstopfers im Zusammenhang mit dem Kampf gegen die Juden, also dem Fremdopfer
-
dem politisch-religiösen Fanatismus: die leidenschaftlich vertretene Überzeugung, Recht zu haben (Wer nicht für uns ist, der ist gegen uns), Hass und Rache
-
dem unerschütterlichen Glauben, die eigene Handlung mit dem Willen Gottes identifizieren zu können oder gar zu müssen.
-
dem Glauben an die Personifikation des Bösen.
Die Erforschung des Zusammenhangs von Politik und Religion ist die Aufgabe dieses Jahrhunderts. Nicht
nur,
weil in der Sphäre des Politischen dem Willen zur Erlösung in
dieser
Welt, wie im Falle des Nationalsozialismus, die Verbrechen auf dem Wege
zur
Endlösung folgen, sondern auch, weil der Mensch nicht nur ein
„zoon
politicon“, sondern potentiell auch ein „homo religiosus“ ist. Gott mag
tot
sein, aber der Glaube an die Existenz Gottes, die Unsterblichkeit der
Seele
und die Freiheit ist es nicht. Die Pathologie des Religiösen kann
verhindert
werden, wenn nach dem Verhältnis von Vernunft und Glaube gefragt
wird.
Wenn die Vertreter der „Politischen Wissenschaft“ nicht die Antwort auf
die Frage nach dem Sinn der Existent ernst nehmen, so wird sich das
Volk der
Demokraten von ihnen verlassen fühlen und die öffentliche
Meinung
wird sie nicht mehr zur Kenntnis nehmen. Das gilt für alle
Vertreter
der Zunft, ob sie religiös sind oder nicht. Ich gestehe, dass ich
Mitglied
der evangelisch-lutherischen Kirche Bayerns bin.
[1] vgl.
Fritz Stolz,
Grundzüge der
Religionswissenschaften,
2. überarb. Aufl., Göttingen 1997, S. 11.
[2] vgl. Ernst Feil, Religio. Die Geschichte eines neuzeitlichen
Grundbegriffes
vom Frühchristentum bis zur Reformation, Göttingen
1986;
ders., Religio. Die Geschichte eines
neuzeitlichen
Grundbegriffes zwischen Reformation und Rationalismus,
Göttingen
1997; ders., Religio. Die Geschichte
eines
neuzeitlichen Grundbegriffes vom frühen Rationalismus bis zur
Aufklärung,
Göttingen 2000.
[3] Erich Voegelin, Die politischen Religionen, Wien
1938,
Nach der Emigration Stockholm 1939, dienletzte Auflage hrg. Von Peter
Opitz,
Paderborn 2005.
[4] Max
Weber, Wirtschaft und Gesellschaft,
Tübingen 1972, 4. Auflage, S. 1.
[5] Joseph Goebbels, Die zweite Revolution, Zwickau 1926.
[6] Joseph Goebbels, Wege ins Dritte Reich, München
1927.
[7] Joseph Goebbels, Michael. Ein deutsches Schicksal in
Tagebuchblättern,
München 1927. zitiert nach der 1934 erschienen Auflage. Die beiden
letztgenannten Bücher wurden, genauso wie Hitlers „Mein Kampf“, vom parteioffiziellen
Verlag
Frz. Eher Nachf., GmbH verlegt.
[8] Wegen der verschiedenen Editionen
wird
für die Zeit das Datum angegeben, hier zitiert nach: Die Tagebücher von Joseph Goebbels.
Sämtliche
Fragmente, hrsg. von Elke Fröhlich im Auftrage des
Instituts
für Zeitgeschichte in Verbindung mit dem Bundesarchiv, Teil I,
Aufzeichnung 1924-41, Bd. 1, 27.6.1924 bis 23.12.1930, München/New
York/Paris 1987.
Dieser Edition folgen die von Georg Reuth herausgegebenen
Tagebücher.
Wird nicht aus der Ausgabe von 1987, sondern für die Zeit vor dem
17.6.1924
aus der nunmehr fast vollkommen eingerichteten neuen Edition aus dem
Jahre
2004, welche nur als Gesamtausgabe teuer zu erwerben ist, zitiert, dann
wird
dem Datum der Zusatz „Neue Edition“ beigefügt. Damit die Zitate
aus
der Taschenbuchausgabe von Georg Reuth überprüft werden
können
wird lediglich das Datum angegeben und nicht die Seiten.
[9] 23.9.1924.
[10] 23.3.1925.
[11] 8.8.1924.
[12] 28.7.1924.
[13] Z.B. in der zweiten Hälfte
des
Jahres 1925: 12.8.1925, 14.8.1925, 29.8.1925, 4.9.1925, 30.9.1925,
9.10.1925,
12.10.1925, 16.10.1925, 18.12.1925, 19.12.1925, 4.1.1926.
[14] 4.7.1924.
[15] Gottfried Feder, Das Parteiprogramm der NSDAP und seine
weltanschaulichen
Grundlagen, München 1930, S. 22.
[16] Ebd., S. 22.
[17] Michael.
Ein deutsches Schicksal in Tagebuchblättern, München
1929,
S. 58.
[18] Richard Wagner, Ausgewählte Schriften über
Staat,
Kunst und Religion, Leipzig 1914, S. 187, 188.
[19] Grundlagen
des XIX. Jahrhunderts, München 1899, hier zitiert nach der
2. Auflage, S. 210ff.
[20] Vgl.
das Kapitel „Die Erscheinung Christi“,
ebd., S. 189-254.
[21] Der Mythus des 20. Jahrhunderts. Eine
Wertung
der seelisch-geistigen Gestaltenkämpfe unserer Zeit,
München
1931, S. 74, 163, 215, 604ff.
[22] Vgl. Henry Picker, Hitlers Tischgespräche im
Führerhauptquartier.
Vollständige und überarbeitete Neuausgabe mit bisher
unbekannten
Selbstzeugnissen Adolf Hitlers, Stuttgart 1976; Heinrich Heim, Adolf Hitler – Monologe im
Führerhauptquartier.
1941-1944, hrsg. von Werner Jochmann, Göttingen 1981, S.
15,
96.
[23]
Mein
Kampf, Zwei Bde. in einem Band, 167.-175. Auflage,
ungekürzte
Ausgabe, München 1941, S. 230.
[24] Neue Edition, 6.2.1924,
München
2004.
[25] Ebd.
[26] 30.8.1924.
[27] 6.8.1924.
[28] 17.7.1924.
[29] 30.8.1924.
[30] Erinnerungsblätter, in: Die Tagebücher. Fragmente,
Edition
aus dem Jahre 1987, S. 26/27.
[31] 27.6.1924; vgl. Joseph Goebbels, Michael. Ein Schicksal in
Tagebuchblättern,
München 1934, S. 155; Adolf Hitler, Mein Kampf, S. 227; für Hitler
ist
die „Aufopferungsfähigkeit des einzelnen für die Gesamtheit,
für
seine Mitmenschen“ ein wesentliches Merkmal des Ariers.
[32] 27.6.1924.
[33] Fjodor
Mischailowitsch Dostojewski, Die
Dämonen,
übertragen von E.K. Rasin, München 1922, neu
überarbeitete
Ausgabe 1956, S. 343.
[34] Ebd., S. 343ff (zweiter Teil,
Kapitel
I, Abschnitt VII).
[35] Tagebücher, neuer Edition aus
dem
Jahre 2004.
[36] Alfred
Rosenberg, Der Mythus des 20.
Jahrhundert.
Eine Wertung der seelisch-geistigen Gestaltungskämpfe unserer Zeit,
München 1935, S. 607.
[37] Ebd., S. 606.
[38] Ebd., S. 600.
[39] Ebd., S. 605.
[40]
Henry
Picker, Hitlers Tischgespräche
im
Führerhauptquartier, Berlin 1997, 2. Auflage, S. 109; vgl.
Dietrich
Eckart: Der Bolschewismus von Moses
bis
Lenin. Zwiegespräche zwischen Adolf Hitler und mir,
München 1925.
[41] Tagebücher, 27.6.1924.
[42] 6.8.1924.
[43] 27.9.1924.
[44] 20.8.1924.
[45] 4.7.1924; zu „sta up“:
niederrheinisch
„steh auf“.
[46] „Das Wunder ist des Glaubens
liebstes
Kind“, Goethe, Faust, erster
Teil,
Studierzimmer, Nacht.
[47] Vgl. Alois Dämpf, Sacrum Imperium. Geschichts- und
Staatsphilosophie
im Mittelalter und der politischen Renaissance, 4. Aufl.,
München/Wien
1973; Gert Wendelborn, Gott und
Geschichte. Joachim von Fiore und die Hoffnung der Christenheit,
Leipzig 1974;
Matthias Riedel, Joachim von Fiore.
Denker
vollendeter Menschheit, Würzburg 2004.
[48]
Vgl.
Karl Löwith, Weltgeschichte und
Heilgeschehen.
Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie,
Stuttgart
1961; Eric Voegelin, Die neue
Wissenschaft
der Politik, München 1959, S. 162ff; Norman Cohen, Das Ringen um das Tausendjährige
Reich.
Revolutionärer Messianismus im Mittelalter und sein Fortleben in
den
modernen totalitären Bewegungen, Bern 1961; Walter
Schmitthals,
Die Apokalyptik. Einführung und
Deutung,
Göttingen 1973.
[49] Sämtliche
Werke, Bd. 5, hrsg. von Georg Brandes, Berlin 1899, S. 74.
[50] Martin Wust, Das dritte Reich. Ein Versuch über
die
Grundlagen individueller Kultur, Wien 1905; Gerhard Mutius, Die drei Reiche. Ein Versuch
philosophischer
Bestimmung, Berlin 1916.
[51] Ernst Bloch, Das Prinzip Hoffnung, Frankfurt a.
M.
1980, S. 698.
[52] Rudolf Bahro, Logik der Rettung, Stuttgart 1897,
S.
451, 698.
[53] Breslau 1923, 3. Aufl., S. 103,
253ff.
[54] Ders., Aus meinem Leben, Erinnerungen von
Johannes
Schlaf, Halle 1941, S. 64.
[55]
Hermann
Burte, Wiltfeber. Der ewige
Deutsche. Die
Geschichte eines Heimatsuchenden, Leipzig 1912, S. 64ff, 89, 150.
[56] In: Alfred Rosenberg, (hrsg.), Dietrich Eckart. Ein Vermächtnis,
2. Aufl., München 1935, S. 111.
[57] Ebd., S. 66.
[58] Ebd.,
S. 111.
[59] In: Auf gut Deutsch. Wochenzeitschrift
für
Ordnung und Recht, hrsg. von Dietrich Eckart, Nr. 19/20, 1919,
S.
296.
[60] Vgl. Tagebücher, Neue Edition,
hrsg.
von Elke Fröhlich, Teil 1, Aufzeichnungen 1923-1941, München
2000,
S. 19, 117, 120, 162, 354.
[61] Ebd., 24.1.1924.
[62] Joseph
Goebbels, Lenin oder Hitler?, Zwickau 1926, S. 26.
[63] Ebd., S. 26, 36.
[64] Joseph
Goebbels, Lenin oder Hitler?, Zwickau 1926, S. 29.
[65] Joseph Goebbels, Wege ins Dritte Reich. Briefe und
Aufsätze
für Zeitgenossen, München 1927, S. 5.
[66] 1. Aufl., München 1929, hier
zitiert
nach der Auflage aus dem Jahre 1934, S. 12, 27, 52, 83, 88, 106,
121ff.,
127, 129 und 147ff.
[67] Joseph Goebbels, Denker oder
Prediger,
in: Die zweite Revolution,
Zwickau 1926, S. 59.
[68] Ders., Die Revolution als Ding an
sich,
in: Wege ins Dritte Reich,
München 1927, S. 48.
[69] Ders., Michael. Ein deutsches Schicksal in
Tagebuchblättern,
München 1929, S. 116.
[70] Joseph Goebbels, Wege ins Dritte Reich, München
1927,
S. 48.
[71] Ders., Die Führerfrage, in: Die zweite Revolution. Briefe an
Zeitgenossen,
Zwickau 1926, S. 7.
[72] Wirtschaft und Gesellschaft, 5.
Aufl.,
Tübingen 1985, S. 140.
[73] 19.4.1926.
[74] Goebbels, Michael, S. 82.
[75] Ebd.,
S. 57.
[76] Ebd., S. 58.
[77] Goebbels, Michael, S. 57.
[78] Ebd., S. 58.
[79] Ebd., S. 82.
[80] Ebd., S. 58.
[81] Ebd., S. 82.
[82] Ebd., S. 104.
[83] Ebd., S. 155.
[84] Ders., Idee und Opfer, in: Die zweite Revolution, S. 19.
[85] Ebd., S. 21.
[86] Ders., Wege ins Dritte Reich, S. 63.
[87] Ebd., S. 55.
[88] Ebd., S. 56.
[89] Goebbels, „Zuchthaus“, in: Wege ins Dritte Reich, S. 58, 59.
[90] Ebd., S. 60.
[91] vgl. Michael, S. 82.
[92] Es existiert seitens der
christlichen
Kirchen keine theologische Rechtfertigung oder außerhalb der
Dogmata
auf der Exegese des Neuen Testamentes begründete Argumentation.
[93] Tagebücher,
26.6.1926.
[94] 1.
Brief des Johannes, 4; 2, 3.
[95]
Luther
zum Beispiel, charakterisierte den Bischof von Rom, also den Papst als
Antichrist.
[96] Goebbels,
Lenin oder Hitler?, S. 24.
[97] Goebbels, Tagebücher aus den Jahren 1942 – 1943,
hrsg. von Louis P. Lochner, Zürich 1948, 14,2,1942.
[98]
Ebd.,
27.3.1942.
[99]
vgl.
Offenbarung des Johannes,
Kapitel
16ff; Kapitel 20 („Tausend jähriges Reich“).
[100] vgl. Parteiprogramm der NSDAP, Ziffer
24;
„Die Partei als solche vertritt den Standpunkt eines positiven
Christentums.
… Sie bekämpft den jüdisch-materialistischen Geist in uns und
außer
uns“.
[101] Hitler,
Mein Kampf, S. 421.
[102] „Die ‚heilige Vereinigung’
(polarisch
bedingt doch unvermischt) von Gott und Natur ist der Urgrund unseres
Wesens.“
[103] Alfred Rosenberg, Mythus des 20. Jahrhunderts, S. 246.
[104] „Heute erwacht aber ein neuer
Glaube:
der Mythus des Blutes, der Glaube, mit dem Blute auch das
göttliche
Wesen der Menschen überhaupt zu verteidigen. Der mit hellstem
Wissen
verkörperte Glaube, dass das nordische Blut jenes Mysterium
darstellt,
welches die alten Sakramente ersetzt und überwunden hat.“, ebd.,
S.
114.
[105] 2, 49-61; 4, 153-162; 3, 98; 3,
11;
2, 87, 91; 5, 70; 3, 21, 113, 114, 181, 183; 5, 13.
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