Hajo Bernett, Sport und Schulsport in der NS-Diktatur, hg. v. Berno Bahro und Hans-Joachim Teichler, Paderborn 2017, Ferdinand Schöningh, 417 S., 55,14,- €, ISBN: 978-3-506-78747-7
Wie Zwerge seien wir, auf den Schultern von Riesen sitzend, um mehr und
Entfernteres zu sehen – nicht dank eigener Sehkraft oder Größe, sondern weil
jene Riesen uns emporhöben. Mit dieser Metapher beschrieb im 12. Jh. der
Theologe und Philosoph Bernard von Chartres ein Konzept wissenschaftlichen
Fortschritts, der immer auf den Leistungen vorheriger Generationen beruhe. So
überliefert es Johannes von Salisbury, auch er Kleriker und bedeutender
Philosoph. Mit diesem Gedanken legen beide Kirchenmänner nicht nur christliche
Demut oder weltliches Traditionsbewusstsein an den Tag. Indem sie den
Wissenschaftlern ihrer Zeit attestieren, sie sähen, bei allen Leistungen
vorheriger Generationen, weiter als jene, würdigen beide Gelehrte zugleich auch
ihre Zeitgenossen. So wirkt Traditionsbezug zugleich als Würdigung des aktuellen
Forschungsstands.
Im Rahmen der in der Sportwissenschaft betriebenen
Sporthistoriographie ist Hajo Bernett [1921–1996] ein solcher Riese. Diesen
Pionier dieser Subdisziplin wollen Hans Joachim Teichler, bis 2011 Professor für
Zeitgeschichte des Sports, und Berno Bahro, auch er Potsdamer
Sportwissenschaftler, mit der Wiederherausgabe sechzehn inzwischen klassischer
Aufsätze der Jahre 1973 bis 1996 zur Sportgeschichte im Nationalsozialismus
würdigen. Auf eine wissenschaftlich fundierte Einführung haben die Herausgeber
verzichtet. Ihr Vorwort umfasst ca. drei Seiten, durchzogen von Polemik gegen
die Erziehungs- und gegen die Geschichtswissenschaft [S. 7–10]. Die Frage, warum
die Lektüre teils mehr als vierzig Jahre alter Studien heute noch lohne,
beantworten die Editoren so: Mit ihrer Wiederauflage „soll nicht nur auf die
Bedeutung des 1996 verstorbenen Bonner Sporthistorikers hingewiesen werden,
sondern sollen seine ertragreichen sporthistorischen Studien zu einem
gründlicheren Verständnis der NS-Zeit durch die Erziehungs- oder
Geschichtswissenschaft beitragen, welche die Faszinationspotentiale des Sports
im Dritten Reich oftmals unterschätzt haben“ [S. 9]. Bevor geklärt wird, ob die
Geschichtswissenschaft diese Hilfe benötigt, folgt ein Blick auf die aus dem
umfangreichen Werk Bernetts ausgewählten Texte.
Bernetts thematische
Bandbreite ist beachtlich. Von der „Machtergreifung und ihrer Vorgeschichte“ im
Sport reicht sie über den „Sport in den Gliederungen und Verbänden der NSDAP“
und „Schulsport und Sportlehrerausbildung“ zu „Filmen und Symbolik der
Olympischen Spiele 1936“. Verdienstvoll ist sein frühes Augenmerk für das
„Schicksal des jüdischen Sports“ im NS-Regime [1]. Die Kapitelüberschriften der
ca. zwanzig Jahre nach dem Tod Bernetts erschienenen Aufsatzsammlung sind von
den Editoren gut gewählt und bieten schnelle Orientierung. Das Alter der Texte
wird nur durch jeweils eine leicht zu übersehende Fußnote ausgewiesen.
In
einer kurzen ideologiegeschichtlichen Studie über „Leibeserziehung im Dienste
der politischen Macht“ [1988, S. 13–40] skizziert Bernett, wie seit der
Reichsgründung Generationen von Funktionären Turnen und Sport mit Ideologemen
wie „Volkskraft“ und „Wehrkraft“ zum „Kraftpotential der Nation“ stilisierten,
flankiert von vitalistischen Philosophen und Pädagogen mit anti-intellektuellen
Affekten, in steter Kooperation mit nationalistischen Politikern. Derlei
politische Selbstindienststellung wurde vom Staat schon vor 1914 mit Förderung
belohnt. [2] Mit der Teilnahme der bürgerlichen Turn-und Sportorganisationen an
der kaiserlichen Ordnungs-, Jugend- und Wehrpolitik begann eine Entwicklung, die
im NS-Regime endete, das auch das Erziehungspotential des Sports nutzte, um
zuletzt gar Kinder in den Krieg zu schicken.
Bernetts sportgeschichtliche
Bilanz des NS-Regimes lassen die Herausgeber mit einer [sport-]politischen
Inventur der Sportorganisationen von 1933 [S. 43–98; 1985] beginnen. Es folgt
eine Analyse der „innenpolitischen Taktik des nationalsozialistischen
Sportführers“ im Machtkampf zwischen den NS-Organisationen 1933/34 [S. 99–125;
1975]. Die vom Regime ab 1933 vollzogene Zwangsorganisation jüdischer Sportler
und Sportlerinnen im „Makkabi“-Verband oder im „Reichsbund jüdischer
Frontsoldaten“ deutet Bernett als „Ausdruck der Selbstfindung und
Selbstbehauptung des deutschen Judentums“ [S. 129–142; 1978]. Der „Fall der
Berliner Turnerschaft“ dient ihm als Beleg, dass der Ausschluss der nach
NS-Definition „jüdischen“ Mitglieder aus den Vereinen 1933 nicht überall ohne
Widerspruch erfolgt sei [S. 143–156; 1989].
Drei Beiträge zeigen die
NS-Sportpolitik von ideologischen Prämissen und praktischen
Nützlichkeitserwägungen bestimmt, die dann die zeitgenössische Sportwissenschaft
und -pädagogik sowie deren Akteure prägten [S. 159–201; 1979, 1980, 1982]. Je
ein Beitrag behandelt den „nationalsozialistischen Volkssport bei ‚Kraft durch
Freude’“ [1979; S. 285–330], die „Reichswettkämpfe der SA und ihre
sportpolitische Bedeutung“ [1994; S. 331–354] und den „Leistungssport der
Hitlerjugend“ [1996; S. 355–385]. Dem KdF-Sport attestiert Bernett die Tendenz
zur „Einengung und Kontrolle“ [S. 330], der SA – wie anderen NS-Organisationen –
einen „Totalitätsanspruch“. Den HJ-Sport sieht er als Instanz zur Schaffung
einer „ideologisch ausgerichteten Staatsjugend unter autoritärer Führung“ [S.
385]. Schon 1975 kam seine Studie über die Politik des NS-Sportführers Tschammer
zu dem Schluss, „die Sportgeschichte dieser Periode“ sei „unter dem Aspekt der
Unfreiheit und der Abhängigkeit zu betrachten“ [S. 125]. Der Band endet mit
einem von den Herausgebern erstellten, auf den ersten Blick umfassend
erscheinenden Quellen- und Literaturverzeichnis mit Einträgen bis zum Jahr 2016
[S. 396–415].
Zweifellos bieten Bernetts Studien interessante Einblicke
in Ergebnisse und Methoden der Sporthistoriographie als sportwissenschaftlicher
Subdisziplin. Ihren aktuellen Forschungsstand repräsentieren sie nicht. Das
überrascht bei einer Neuedition alter Texte nicht. Überraschend ist, dass es die
Herausgeber in ihrem Vorwort versäumen, Bernetts Bedeutung umfassend zu
erläutern. Beide Editoren vermeiden jeden Bezug auf die Konflikte, die er als
Pionier der Analyse der Zeitgeschichte des Sports führen musste. Nach 1945 gab
es in Sportverbänden und Sportwissenschaft der Bundesrepublik viele
Zeitgenossen, die im NS-Sport oft führende Positionen versehen hatten. Sie
lancierten nach 1945 eine apologetische Traditionsbildung, indem sie Sport zur
privaten Nische in der Diktatur stilisierten, in der sich eine sportliche
„Eigenwelt“ gegen alle politischen Zumutungen habe behaupten können, durch
idealistische Sportführer vom NS-Regime abgeschirmt. Gegen diese mentalen
Widerstände schrieb Bernett an. Viele kleine und mindestens drei große
Auseinandersetzungen hatte er dabei zu bestehen:
Als Bernett 1966 mitten
im Kalten Krieg eine Quellensammlung zur NS-Sportpolitik [3] vorlegte, wurde er
aus der DDR-Sportwissenschaft kritisiert, weil er den Beitrag von
Funktionsträgern des NS-Sports, die auch im Sport der jungen Bundesrepublik
wieder reüssierten, nicht genug ausgeleuchtet hatte. 1976 widmete er Guido von
Mengden [1896–1982], 1935 bis 1945 Pressereferent der NS-Sportführung, 1951 bis
1953 Geschäftsführer der [west-] Deutschen Olympischen Gesellschaft, 1954 bis
1963 Generalsekretär des [west-] Deutschen Sportbundes und ab 1961 Mitglied im
Nationalen Olympischen Komitee der Bundesrepublik, eine kritische Studie. [4]
Als dieser mit einer Gegenpublikation reagierte [5], und sich die eigene,
historisch fundierte Kritik in den Verbänden und im konservativen Teil der
Sportwissenschaft nicht durchsetzte, verließ Bernett die Gremien des Deutschen
Sportbundes.
Doch griff er weiter in die Debatten um Carl Diem
[1882–1962] ein, der nicht nur der einflussreichste Funktionär des bürgerlichen
Sports im Deutschland der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewesen ist,
sondern auch als Gründergestalt der Sportwissenschaft gilt. Im Konflikt um den
wissenschaftlichen Standard der Nachlasspflege im damaligen Carl-Diem-Institut
[heute Carl und Liselott Diem-Archiv] bewertete Bernett dessen Editionspraxis
mit ihren „Veränderungen der inhaltlichen Substanz“ von Diems Texten als
„Urkundenfälschung“. [6] Dagegen forderte er mit Blick auf ihre Bedeutung für
die Gegenwart die Einhaltung wissenschaftlicher Standards bei der Aufarbeitung
der NS-Sportgeschichte ein. Der Sporthochschule Köln hielt er noch 1992
[erfolglos] vor, sie müsse endlich eine kritische Analyse der in ihrer
Traditionsbildung einbezogenen Vorläuferinstitutionen im NS-Regime leisten. [7]
Die Herausgeber kennen diese Fakten. Dass sie in ihrer Einleitung
Bernetts Rolle in den Debatten in Sportverbänden und –wissenschaft nicht
akzentuieren, widerspricht jeder Absicht, seine Bedeutung zu würdigen.
Erklärlich ist das dem Rezensenten nur so, dass die Editoren jede Erinnerung an
die Debatten innerhalb der Sportwissenschaft, die bis zur letzten Diem-Debatte
ab 2010 durch geschichtspolitisch motivierte Abwehr polarisiert wurden,
übergehen wollen. [8] Schmerzvermeidung kann zu Fehlhaltungen führen, wie
Sportwissenschaftler wissen können. Statt eines kritischen Blicks auf die
Geschichte ihres eigenen Faches zu werfen, kritisieren Teichler und Bahro in
ihrer Einleitung die Erziehungs- und die Geschichtswissenschaft. Ihr Vorwort
enthält der Leserschaft die Möglichkeit vor, mit Bernetts Arbeitskontext
zugleich sein spezifisches Erkenntnisinteresse erfassen zu können. Zudem werden
die teils mehrere Jahrzehnte alten Aufsätze so präsentiert, als markierten sie
den aktuellen Forschungs- und Methodenstand. Mit Blick auf die
Geschichtswissenschaft scheint dies unangemessen.
Zwar folgte Bernett
aufgrund eines lebensgeschichtlich begründeten kritischen Blicks auf das
NS-Regime nie apologetischen Denkmustern, doch führten seine Verhaftung im
sportwissenschaftlichen Personengeflecht der Altbundesrepublik und seine
Perspektive auf den Sport zu einer Ambivalenz, die manche Schlussfolgerung
verhinderte. Er blieb Erklärungsansätzen einer Indienststellung oder
Instrumentalisierung des Sports, seiner Verbände und der Sportwissenschaft durch
das Regime, d.h. von außen bzw. von oben, weitgehend verhaftet. So konnte er
etwa den Beitrag, den ein nicht als Nationalsozialist geltender Sportfunktionär
wie Carl Diem nach 1933 zum Fortschreiten der NS-Politik leistete, bei aller
Kritik dennoch nicht angemessen gewichten.
Hier ist die historische
Forschung weiter, da sie die Kollusion von Vorgaben durch Partei und Staat mit
den politischen Einstellungen der vielleicht dem NS-Regime zunächst gar
distanziert gegenüberstehenden Funktionseliten herausarbeitet. Für diese
Kooperation, die in modernen Gesellschaften nicht nur auf Druck von oben beruht,
sondern auch auf Initiative von unten geschieht, lieferte Ian Kershaw mit „dem
Führer entgegenarbeiten“ die klassische Formulierung. Schon vorher konstatierte
die historische Forschung eine Teilidentität der Ziele. Dass diese Tendenzen ab
1933 auch im Sport wirkten, wird bis heute in Teilen der Sportwissenschaft nicht
akzeptiert. Dort fragt man sich noch immer, wie nah oder wie fern einzelne
historische Akteure der NSDAP gestanden hätten. [9] Vor diesem Hintergrund
hätten die Herausgeber besser statt veralteter Aufsätze zu Leni Riefenstahl
[1973; S. 222–242] und den Spielen von 1936 [1986; S. 243–282] Bernetts
kritische Beiträge zur Traditionsbildung im Sportmilieu herangezogen.
Unverständlich ist, dass die Herausgeber der Geschichtswissenschaft
unterstellen, „die Faszinationspotentiale des Sports im Dritten Reich“ zu
„unterschätzen“ oder zu wenig Interesse für Sportgeschichte aufzubringen. Die
Aufmerksamkeit, die das NS-Regime auf Sport und Körpererziehung verwandte, hat
die historische Forschung bereits erkannt. Kaum eine Gesamtdarstellung zum
NS-Regime spart die Olympischen Spiele von 1936 als Bühne propagandistischer
Selbstdarstellung aus. Der Berliner Historiker Reinhard Rürup [1934–2018]
konzipierte für die Stiftung Topographie des Terrors 1993 eine Ausstellung dazu
[neben Bernett gehörte auch Teichler zum wissenschaftlichen Beirat]. Der
Hamburger Historiker Peter Reichel analysierte 1994 die Spiele als „schönen
Scheins des Dritten Reichs“. Auch das „Handbuch der Deutschen Geschichte“, der
„Gebhard“, ignoriert den Sport nicht. Selbst eine kurze Geschichte der SS widmet
heute einige Seiten dem Sport. [10] Eigene Themenhefte zum Sport legten gleich
mehrere historische Fachzeitschriften vor: 2006 „Werkstatt Geschichte“, 2011 die
„Zeitschrift für Geschichtswissenschaft“, 2016 die „Beiträge zur Geschichte des
Nationalsozialismus“. Auch angloamerikanische Darstellungen des NS-Regimes
behandeln den Sport. [11] Dagegen fehlt noch 75 Jahre nach Kriegsende eine unter
Berücksichtigung der modernen historischen Forschung konzipierte
Gesamtdarstellung des Sports im NS-Regime aus der Feder eines deutschen
Sportwissenschaftlers.
Auch die editorische Gestaltung des Anhangs
verdient Kritik. Zuletzt steht, legis arte, eine „Bibliographie der Aufsätze und
Monographien von Hajo Bernett [1921–1996] mit einem Bezug zur Epoche des
Nationalsozialismus“ [S. 412–415]. Davor findet sich ein nicht näher
qualifiziertes „Quellen- und Literaturverzeichnis“ [S. 394–411]. Es bezieht sich
nicht auf die im Band edierten Artikel Bernetts, da es Literatur bis 2016
erfasst. Soll es eine aktuelle Literaturliste zur NS-Sportgeschichte darstellen?
Man findet Memoiren von und Rechtfertigungsschriften zu NS-Politikern wie Albert
Speer, Lutz von Schwerin-Krosigk, Artur Axmann und Baldur von Schirach. Hitlers
Tischgespräche und Joachim Fests Hitlerbiographie von 1973 sind verzeichnet [12]
– doch fehlt alle moderne und aktuelle historische Forschungsliteratur [oder
auch nur ein aktuelles Werk] zu diesen Personen. Die NS-Forschung ist mit
einigen älteren Gesamtdarstellungen vertreten. Die oben erwähnte historische
Fachliteratur mit Sportbezug ist nicht berücksichtigt. Einige wenige ältere
Studien zum Holocaust werden genannt, neue Forschungen fehlen völlig. Wozu ein
solches Literaturverzeichnis? Immerhin wird Henry Wahligs Monographie zum
jüdischen Sport unter dem NS-Regime aufgeführt. Seine Studie von 2015 markiert
auf dem Feld, das erstmals Bernett 1978 erschloss, den aktuellen
Forschungsstand. [13]
Dafür werden der Leserschaft viele weiterführende
historische Studien wie z.B. die Arbeiten Veronika Springmanns über Sport in
NS-Konzentrationslagern oder Frank Beckers Biographie über Carl Diem
vorenthalten. Rüdiger Hachtmann vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in
Potsdam sucht man vergeblich. Seine innovative Studie zum Sport der
NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“ der Deutschen Arbeitsfront nimmt auch
Bernetts Vorarbeiten auf. [14] Entgegen der Behauptungen Teichlers und Bahros
wird Bernetts Werk also nicht nur in der Sport-, sondern längst auch von der
Geschichtswissenschaft rezipiert. Deren Akteure sehen nicht nur dank ihrer
eigenen Sehkraft, sondern auch dank Bernetts Pionierleistungen heute mehr und
weiter.
[1] Hajo Bernett,
Der jüdische Sport im
nationalsozialistischen Deutschland 1933–1938, Schorndorf 1978.
[2]
Ausführlich hierzu Ralf Schäfer, Militarismus, Nationalismus, Antisemitismus.
Carl Diem und die Politisierung des bürgerlichen Sports im Kaiserreich, Berlin
2011.
[3] Hajo Bernett, Nationalsozialistische Leibeserziehung. Eine
Dokumentation ihrer Theorie und Organisation, Schorndorf 1966.
[4] Hajo
Bernett, Guido von Mengden. „Generalstabschef“ des deutschen Sports,
Berlin/München/Frankfurt a.M. 1976; vgl. dazu auch Wolfgang Benz, Handbuch des
Antisemitismus. Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart, Berlin 2009, Bd.
2/2 Personen, darin: Ralf Schäfer, Guido von Mengden, S. 544 f.
[5] Guido von
Mengden, Umgang mit der Geschichte und mit Menschen. Ein Beitrag zur Geschichte
der Machtübernahme im deutschen Sport durch die NSDAP, Berlin 1980.
[6] Hajo
Bernett, Carl Diem und sein Werk als Gegenstand sportgeschichtlicher Forschung,
in: Sozial- und Zeitgeschichte des Sports 1 [1987], S. 7–41, hier: S. 27.
[7]
Hajo Bernett, Die Reichsakademie für Leibesübungen im Traditionsverständnis der
Deutschen Sporthochschule, in: Stadion 18 [1992], S. 247–255, hier: S. 253.
[8] Vgl. Michael Krüger [Hg.], Erinnerungskultur im Sport. Vom kritischen Umgang
mit Carl Diem, Sepp Herberger und anderen Größen des deutschen Sports, Münster
2012; dagegen Wolfgang Benz [Hg.], Erinnerungspolitik oder kritische Forschung?
Der Streit um Carl Diem, Themenband der Zeitschrift für Geschichtswissenschaft
59 [2011], Heft 3.
[9] Vgl. verschiedene Beiträge in Krüger,
Erinnerungskultur [siehe vorige Anm.].
[10] Vgl. Hans-Ulrich Thamer,
Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945, Berlin 1986; Wolfgang Benz et al.
[Hg.], Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Hamburg 1997; Peter Reichel,
Der
schöne Schein des Dritten Reichs. Faszination und Gewalt des Faschismus,
Frankfurt 1994; Reinhard Rürup [Hg.], 1936. Die Olympischen Spiele und der
Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Berlin 1996; Michael Grüttner,
Brandstifter und Biedermänner. Deutschland 1933–1939 [Handbuch der Deutschen
Geschichte 19], Stuttgart 2014; Bastian Hein, Die SS. Geschichte und Verbrechen,
München 2015.
[11] Werkstatt Geschichte 44 [2006]: Themenheft Sport;
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 59 [2011]: Benz [Hg.], Themenheft Streit
um Carl Diem [siehe Anm. 8]; Beiträge zur Geschichte des Nationalsozialismus 32
[2016]: Frank Becker/Ralf Schäfer [Hg.], Sport und Nationalsozialismus; aktuell
Shelley Baranowski/Armin Nolzen/Claus-Christian Szejnmann [Hg.], A Companion to
Nazi Germany, Medford 2018, darin: Frank Becker, Sports, S. 367–383.
[12]
Albert Speer, Erinnerungen, Berlin 1969; Lutz von Schwerin-Krosigk,
Staatsbankrott. Die Geschichte der Finanzpolitik des Deutschen Reichs 1920-1945,
geschrieben vom letzten Reichsfinanzminister, Göttingen u.a. 1974; Artur Axmann,
Mit Hitler im Bunker, in: Stern [1965]; Günther Kaufmann, Ein Jugendführer in
Deutschland. Baldur von Schirach. Eine Richtigstellung, Füssen 1993 [Kaufmann
war Pressereferent des Reichsleiters für Jugenderziehung der NSDAP,
Chefredakteur des Zentralorgans der Hitlerjugend „Wille und Macht“ und
HJ-Gebietsführer]. Weiter: Henry Picker, Hitlers Tischgespräche im
Führerhauptquartier 1941-1942, Bonn 1951 und Joachim Fest, Hitler. Eine
Biographie, Frankfurt a.M./u.a. 1973, dazu die zweite Auflage von 1974.
[13]
Henry Wahlig, Sport im Abseits. Die Geschichte der jüdischen Sportbewegung im
nationalsozialistischen Deutschland, Göttingen 2015.
[14] Veronika
Springmann, Zwischen „Entertainment“ und „Punishment“. Die Darstellung des
Sports in nationalsozialistischen Lagern, in: Frank Becker/Ralf Schäfer, Die
Spiele gehen weiter. Profile und Perspektiven der Sportgeschichte, Frankfurt
a.M./New York 2014, S. 227–247 [mittlerweile erschien diess., Gunst und Gewalt.
Sport in nationalsozialistischen Konzentrationslagern, Berlin 2019]; Frank
Becker, Den Sport gestalten. Carl Diems Leben [1882–1962], 3. durchgesehene und
aktualisierte Gesamtausgabe, Duisburg 2019; Rüdiger Hachtmann, „Bäuche
wegmassieren“ und „überflüssiges Fett in unserem Volke beseitigen“. Der
kommunale Breitensport in der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“, in:
Becker/Schäfer, Sport und Nationalsozialismus, S. 27–65 [siehe Anm. 11].
Zum Rezensenten:
Dr. Ralf Schäfer, Historiker und
lateinischer Philologe, promovierte am Zentrum für Antisemitismusforschung an
der Technischen Universität Berlin. Er forscht unter anderem zur Geschichte des
19. und 20. Jahrhunderts, des Antisemitismus und zur Gesellschaftsgeschichte des
Sports.
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