Houston Stewart Chamberlain (1855-1927) zählte im Kontext des ersten Weltkrieges zu den prominentesten Kriegspropagandisten. Nach dem Krieg wurde er Mitglied der NSDAP und Anhänger Hitlers. Sein Denken war geprägt von Zorn gegen England und der Ablehnung liberaler Bürgerlichkeit. Charakteristisch für ihn war auch sein Hass auf Juden sowie die rassistische Überzeugung vom gesunden deutschen Volkskörper und den Deutschen als vornehmste Repräsentanten des Germanentums. Diese sei jedoch durch von außen Eindringende, insbesondere die deren Schwächung und Zersetzung sowie die eigene Weltherrschaft anstrebenden Juden gefährdet. In seiner Biographie ‚Houston Stewart Chamberlain. Rassenwahn und Welterlösung‘ zeichnet Sven Fritz das Wirken Chamberlains nach, analysiert seine propagandistischen Publikationen und geht der Frage nach, ob die Aufspaltung Chamberlains in eine Figur vor 1914, die noch nicht als Vorläufer des Nationalsozialismus gelten kann, und einen sich erst dahin entwickelnden Vertreter eines radikalen Nationalismus nach 1914 haltbar ist. Jens Fleming hat diese –seiner Einschätzung nach – „voluminöse, ambitionierte biografische Studie“ in ‚theologie.geschichte‘ rezensiert: https://theologie-geschichte.de/ojs2/index.php/tg/article/view/1264/1630 |