Wolfgang Sanders Buch Europäische Identität. Die Erneuerung Europas aus dem Geist des Christentums befasst sich mit Gruppen von Menschen verbindenden Identitäten in Europa. Diese kollektiven Identitäten betrachtet er einerseits als unvermeidlich, weist aber andererseits auch auf deren Gefahren hin. Das Christentum könne nicht nur aufgrund seiner Geschichte, sondern gerade wegen seiner normativen Letztbezüge in Form ethischer Orientierungen Grundlage europäischer Identität sein. Dabei spart Sander die problematischen Seiten dieser Geschichte nicht aus. Michael Hüttenhof stellt in seiner Rezension die Gedankengänge Sanders ausführlich dar. Der Rezensent fragt an, inwieweit ethische Orientierungen des Christentums aufgrund ihrer beanspruchten universalen Gültigkeit tatsächlich Definitionsmerkmale einer spezifisch europäischen Identität sein können. Zudem plädiert Hüttenhoff dafür, normative Orientierungen für Europa so zu gestalten, dass sie nicht nur für Christen zustimmungsfähig sind, sondern von der großen Mehrheit getragen werden können, nicht nur auf der christlichen Tradition gründen, sondern offen für Beiträge aus der Vielfalt an Kulturen sind. https://theologie-geschichte.de/ojs2/index.php/tg/article/view/1245/1616 |