Das Erstarken des Rechtspopulismus in Deutschland und Europa hat zur Folge, dass nur wenige den Begriff „Nation“ noch als etwas Positives sehen. Es scheint, als sei er von den Nationalsozialist*innen beschmutzt worden und als könne nie wieder reingewaschen werden. Aleida Assman plädiert in ihrem Werk „Die Wiederfindung der Nation. Warum wir sie fürchten und warum wir sie brauchen“ für das Gegenteil. Die westdeutsche Autorin reflektiert die Geschichte des einst gespaltenen und wiedervereinten Deutschlands aus einer persönlichen Perspektive und fordert dazu auf, den Begriff „Identität“ aus seiner negativ konnotierten Isolation zu befreien. Sie appelliert an die Leser*innen den demokratischen Staat in Wertschätzung gegen extreme Nationalisten zu verteidigen und den Begriff „Nation“ neu zu denken. Dr. Karol Sauerland widmet sich dem Werk aufgrund seiner persönlichen Züge in einer sehr offenen und unvoreingenommenen Weise. Zwar weist er darauf hin, dass die theoretische Grundlage, auf dem das Verständnis Assmanns von dem Begriff „Nation“ beruht, nur bedingt auf andere Staaten übertragbar wäre und politische Kapitalinteressen bei der historischen Reflexion nicht berücksichtigt würden, erklärt jedoch das Anliegen der Autorin als erfüllt. https://theologie-geschichte.de/ojs2/index.php/tg/article/view/1203/1354 |