Erst in den Jahren 2013 und 2014 konnte in der Öffentlichkeit eine anhaltende Resonanz zu den Vorfällen körperlicher und sexualisierter Gewalt innerhalb der Institution der Regensburger Domspatzen geschaffen werden. Bernhard Frings und Bernhard Löffler widmen sich diesem Thema in „Der Chor zuerst. Institutionelle Strukturen und erzieherische Praxis der Regensburger Domspatzen 1945 bis 1995“ als Teil eines Vier-Säulen-Modells zur Dokumentation und Aufarbeitung. Nikolaus Wandinger beschreibt in seiner Rezension zu diesem Werk wie durch kirchliche Verklärung, intransparente Machtstrukturen und mediales Versagen jahrelang andauernde Verbrechen verdeckt blieben. Der Theologe schloss seine schulische Laufbahn bei den Regensburger Domspatzen erfolgreich ab und erklärt, wie er heute zu der Erkenntnis kommt, dass er trotz Unwissenheit Mittäter in einem skrupellosen System wurde. Der Beitrag beleuchtet Erinnerungen von Opfern wie auch Personen, die Zeuge von Täterschaft wurden und darunter stark zu leiden hatten. Ebenso werden die Medien zur Verantwortung gezogen, die zunächst durch Ignoranz, später zum Teil durch rücksichtslose Berichterstattung versagt haben. https://theologie-geschichte.de/ojs2/index.php/tg/article/view/1193/1249 |