Zwanzig Jahre nach Konzilsende erklärte die Außerordentliche Römische Bischofssynode „communio“ zur Leitidee der konziliaren Ekklesiologie. Dies war auch gegen die bis dahin vorherrschenden Volk-Gottes-Ekklesiologien gerichtet, insofern diese angeblich zu wenig theologisch und zu sehr politisch argumentierten. Einige Jahre später äußerte die Glaubenskongregation einen ähnlichen Verdacht gegenüber der zunächst favorisierten Communio-Ekklesiologie und betonte den Geheimnischarakter des Sakraments Kirche.
Angesichts dieser Tendenzen, die Ekklesiologie zu „verinnerlichen“ und
gegenüber Strukturdebatten zu immunisieren, beharre ich auf einer
Auseinandersetzung um das Konzept der „communio“. Dabei folge ich
den Intentionen des Konzils,
indem ich für eine Entsprechung zwischen Grund und Gestalt von
Kirche
plädiere. Im Hintergrund stehen Einsichten einer „Kommunikativen
Theologie“,
insbesondere die Idee des „Trialogs“ (Kommunikationszirkels) zwischen
Basis,
Theologie und Kirchenleitung.