Winfried Schulze wies 1989 in seinem Buch „Deutsche Geschichtswissenschaft nach 1945“ darauf hin, dass die Strukturgeschichte der fünfziger Jahre und die daran anknüpfende neue deutsche Sozialgeschichte und Gesellschafts-geschichtsschreibung eine ihrer Wurzeln in der Volksgemeinschaftsideologie der Volksgeschichtsschreibung der NS-Zeit gehabt habe.
In diesem Vortrag gehe ich der Frage nach, ob und inwieweit die Gemeinschaftskonzeption der nationalsozialistischen Volksgeschichtsschreibung Einfluss auf die deutsche Sozialgeschichtsschreibung der Nachkriegszeit ausgeübt hat, insbesondere wie in diesem Zusammenhang die von Hans-Ulrich Wehler entworfene „Deutsche Gesellschaftsgeschichte“ zu bewerten ist.